Arzneimittel-Atlas
Arzneimittelausgaben der GKV „moderat“ gestiegen
Berlin. Die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sind im vergangenen Jahr um 1,2 Milliarden Euro oder 3,2 Prozent auf insgesamt 39,9 Milliarden Euro gestiegen. Das geht aus dem Arzneimittel-Atlas 2020 des Berliner IGES-Instituts hervor.
Ursache für den Anstieg ist demnach vor allem der Mehrverbrauch an Arzneien. Dieser habe die Ausgaben um gut zwei Milliarden Euro steigen lassen. Immunsuppressiva etwa gegen rheumatoide Arthritis oder Schuppenflechte sowie Krebsmedikamente hätten dabei den größten Anteil ausgemacht. Auch Impfstoffe und Mittel gegen Mukoviszidose oder seltene Stoffwechselkrankheiten seien häufiger von Ärzten verordnet worden.
Das dennoch mäßige Ausgabenplus gehe vor allem auf erneut gestiegene Herstellerrabatte zurück. Diese beliefen sich laut Atlas auf gut 6,7 Milliarden Euro und seien im Vergleich zum Vorjahr um 0,54 Milliarden Euro (8,8 Prozent) gestiegen. Auch der vermehrte Einsatz preisgünstigerer Generika und Biosimilars habe die Ausgaben um gut 620 Millionen Euro gedämpft.
Der Anteil von AMNOG-Präparaten am Arzneimittelumsatz stieg laut Atlas von 560 Millionen Euro im Jahr 2011 auf 11,4 Milliarden Euro im Jahr 2019. Davon seien 8,3 Milliarden Euro auf Präparate entfallen, für die ein Zusatznutzen anerkannt sei. Damit machten Präparate mit anerkanntem Zusatznutzen etwa ein Fünftel des Umsatzes für alle Arzneien aus, die zulasten der GKV verordnet würden. (eb)