Vorläufige Auswertung

BKK Dachverband: Krankenstand auf hohem Niveau wie 2023

Die Betriebskrankenkassen geben den Krankenstand der bei ihnen versicherten Erwerbstätigen im Vorjahr mit 5,9 Prozent an. Atemwegserkrankungen seien wie im Jahr 2023 ein Treiber des AU-Geschehens gewesen.

Veröffentlicht:

Berlin. Der Krankenstand der 4,7 Millionen BKK-versicherten Beschäftigten hat im vergangenen Jahr bei 5,9 Prozent gelegen. Das geht aus vorläufigen Auswertungen hervor, teilte der BKK Dachverband am Mittwoch mit. Nach einem Höchststand im Jahr 2022 verharre der Krankenstand damit auf dem Niveau des Jahres 2023, heißt es. Weiterhin lägen die Werte aber über dem Niveau vor der Corona-Pandemie, heißt es.

Ein Treiber des hohen Krankenstands seien unverändert Atemwegserkrankungen. Konstant würden seit einigen Jahren auch Fehlzeiten im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen zunehmen. 2016, heißt es zur Erläuterung, entfielen 0,62 Prozent des Krankenstands auf psychische Erkrankungen – im vergangenen Jahr waren es bereits 0,93 Prozent.

Erklärt werden könnten die steigenden Zahlen aber auch durch die Umstellung des Meldeverfahrens zur Arbeitsunfähigkeit vom „gelben Schein“ auf die elektronische Übermittlung an die Krankenkassen. Dadurch sei eine „Meldelücke“ geschlossen worden.

Knieps: „ Anwesenheit sollte nicht belohnt, Abwesenheit nicht bestraft werden“

Ablehnend äußert sich der BKK Dachverband mit Blick auf Forderungen nach Einführung eines Karenztages. Weder dieses Instrument, noch die Rücknahme der telefonischen Krankschreibung würden den Krankenstand senken oder die Produktivität steigern.

„Das A und O ist eine gesunde und vertrauensvolle Unternehmenskultur mit Freiräumen für die Beschäftigten. Anwesenheit sollte nicht belohnt, Abwesenheit nicht bestraft werden“, sagte Franz Knieps, Vorstandsvorsitzender des BKK Dachverbandes.

Die Auswertungen des BKK Dachverbands decken sich mit den Untersuchungen der Techniker Kasse. Auch sie hatte eine Stagnation des AU-Geschehens auf hohem Niveau für 2024 festgestellt. (fst)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Prävention

Impfvereinbarungen für Meningokokken B fast flächendeckend

Kommentare
Dr.med. Franz H. Müsch 13.03.202519:20 Uhr

"... Krankenstand der bei ihnen versicherten Erwerbstätigen im Vorjahr ... 5,9 Prozent..." - und bei wievielen dieser Fälle handelte es sich um grundsätzlich präventable und daher ärztlicherseits anzeigepflichtige (§ 202 SGB VII) Berufskrankheiten?
Vgl.: Krankmeldungen wegen Berufskrankheiten? https://medinfo.de/img/Die_BKK_2010_07_Dr_Muesch.pdf

Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Traumatologie

Bienenstich in die Hornhaut: Schnell raus mit dem Stachel!

Lesetipps
Ein junger Fuchs im Wald

© Thomas Warnack/dpa

Alveoläre Echinokokkose

Fuchsbandwurm-Infektionen sind wohl häufiger als gedacht

Schema einer Messung der minimalen Resterkrankung bei Patienten und Patientinnen mit akuter lymphatischer Leukämie, akuter myeloischer Leukämie, chronischer myeloischer Leukämie oder mit multiplen Myelom

© freshidea / stock.adobe.com

Messbare Resterkrankung

Muss man wirklich auch die letzte Krebszelle eliminieren?