Psychotherapeuten

BMG-Ausbildungsreform gewinnt an Rückhalt

Bei den Plänen des Gesundheitsministeriums, die Psychotherapeuten-Ausbildung neu aufzustellen, sortieren sich Befürworter und Gegner.

Veröffentlicht:

NEU-ISENBURG. Die Fachwelt ist gespalten – und auch auf der Webseite der "Ärzte Zeitung" wird kontrovers über die geplante Ausbildungsreform der Psychotherapie diskutiert. Nun stellen die Deutsche PsychotherapeutenVereinigung (DPtV), der Bundesverband der Vertragspsychotherapeuten (bvvp) und die Vereinigung analytischer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (VAKJP) sich hinter den Reformvorschlag aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG).

Sie weisen die "von mehreren Seiten geäußerte Ablehnung" zurück: "Wir wundern uns, mit welchen demagogischen Begrifflichkeiten Stimmung gegen fundierte Überlegungen des BMG und der Profession der Psychologischen Psychotherapeuten (PP) und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (KJP) gemacht wird", sagten Verbandsvertreter in Berlin.

Konkret beziehen sie sich zum Beispiel auf Äußerungen des "Bündnisses zur Sicherung der Qualität der Psychotherapie". Auf dessen Webseite www.bsaq.de läuft eine Petition, die Alternativen zu den derzeitigen Plänen des BMG fordert. Die Initiatoren schreiben dort: "Die Pläne zur Reform der Psychotherapeutenausbildung bedrohen die Qualität der psychotherapeutischen Versorgung und Ausbildung in Deutschland [...] Es darf kein neuer Heilberuf eines medizinisch wie psychotherapeutisch inkompetenten ,halben Psychotherapeuten‘ entstehen!"

Die Verbände können diese Kritik nicht nachvollziehen. Sie betonten: "Die Vorschläge des BMG entsprechen in weiten Teilen den Eckpunkten, die der Deutsche Psychotherapeutentag mit großen Mehrheiten mehrmals befürwortet hat". Und sie stellten die Frage in den Raum: "Was mag die Motivation hinter der Verunglimpfung der Reform sein?" Ginge es doch darum, sowohl ans Studium als auch an die Weiterbildung künftig höhere Anforderungen zu stellen als jetzt.Sie räumen allerdings auch ein, dass verschiedene Fragen noch zu klären seien. Insbesondere müsse die künftige Berufsbezeichnung so gewählt werden, dass keine Verwechselung mit psychotherapeutisch tätigen Ärzten möglich ist. (aze)

Diskutieren Sie mit in den Leserkommentaren:

www.aerztezeitung.de/940405

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Posttraumatische Belastungsstörung

LMU entwickelt hausärztliche Schnelltherapie für PTBS-Patienten

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung