Bayerns Ärzte bewerten Weiterbildung als gut

Die Evaluation der Weiterbildung durch Ärzte in Bayern fällt zwar besser aus als im Bundesschnitt. Nach Ansicht der Kammer spiegeln die Ergebnisse aber auch den ökonomischen Druck des Arbeitsalltags wider.

Von Jürgen Stoschek Veröffentlicht:
Unverzichtbares Puzzleteil für die berufliche Entwicklung von Ärzten: Weiterbildung.

Unverzichtbares Puzzleteil für die berufliche Entwicklung von Ärzten: Weiterbildung.

© Nerlich Images / fotolia.com

MÜNCHEN. Bei der Benotung der Weiterbildung liegt Bayern über dem Bundesdurchschnitt. Nach den Ergebnissen der Umfrage "Evaluation der Weiterbildung" (EVA), in der sowohl Ärzte in Weiterbildung als deren Weiterbildungsbefugte ein Urteil abgaben, gab es 2011 für Bayern im Globalurteil die Note 2,32 - der Bundesdurchschnitt liegt bei 2,44. Das hat die Bayerische Landesärztekammer (BLÄK) mitgeteilt.

Dieser Trend spiegelt sich nach Angaben der Ärztekammer auch in den weiteren Fragekomplexen wider: So bewerteten die Weiterzubildenden die Betriebskultur in Bayern mit 2,02 (Bund: 2,09). Bei der Vermittlung von Fachkompetenz gab es in Bayern die Note 2,22 (2,29) und bei der Führungskultur die Note 2,25 (2,32).

Die Ergebnisse der aktuellen Befragung zeigten - wie schon bei der vorangegangenen Befragung im Jahr 2009 -, dass nach wie vor der ökonomische Druck den Arbeitsalltag der Ärzte in Weiterbildung bestimmt, sagte Kammerpräsident Dr. Max Kaplan.

"Unbezahlte Überstunden, eine enorme Arbeitsverdichtung und immer mehr nichtärztliche organisatorische Tätigkeiten sind für Ärzte an der Tagesordnung", so Kaplan.

Weiterbildung muss besser strukturiert werden

Mehr als die Hälfte der Weiterzubildenden hätten das Gefühl, dass sie in der vertraglich geregelten Arbeitszeit ihre Aufgaben nicht zur Zufriedenheit erfüllen können. Rund 60 Prozent der Weiterzubildenden dokumentierten, dass Bürokratie die Patientenversorgung und die Weiterbildung gleichermaßen behindern.

"Die Ergebnisse müssen der Politik angesichts der aktuellen Diskussion über den Ärztemangel zu denken geben", sagte Kaplan. Die Umfrageergebnisse zeigten aber auch, dass die Strukturierung der Weiterbildung verbessert und die Ziele klarer besprochen werden müssen, so Kaplan.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung