Ministerin beklagt

Bayerns GKV-Versicherte zahlen für andere mit

Veröffentlicht:

MÜNCHEN. Bayerns Landesregierung beklagt eine zunehmende Umverteilung von bayerischen Krankenkassen an Kassen in anderen Bundesländern.

Dadurch gingen den bayerischen Beitragszahlern inzwischen 2,5 Milliarden Euro im Jahr verloren, sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) der "Passauer Neuen Presse".

Und sie würden doppelt benachteiligt: Während gesetzliche Krankenkassen in anderen Bundesländern aufgrund der hohen Zuweisungen "Dumping-Beiträge" anbieten könnten, seien in Bayern teils erhöhte Zuzahlungen nötig.

So berechne die AOK Bayern einen Beitragssatz von 15,5 Prozent, während AOK-Regionalkassen in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen "Beitrags-Dumping" mit 14,9 Prozent betrieben.

Die Zusatzbeiträge bewiesen, "dass der Wettbewerb der Krankenkassen durch unfaire Rahmenbedingungen verzerrt wird", sagte Huml.

Aus dem Gesundheitsfonds habe die AOK Bayern 2013 nur knapp 2900 Euro je Versichertem bekommen, die AOK Sachsen-Anhalt hingegen fast 4000 Euro.

Der Gesundheitsfonds sei ein "zweiter Länderfinanzausgleich". Beim Bund-Länder-Finanzausgleich zahlt Bayern rund fünf Milliarden Euro jährlich an andere Bundesländer. (dpa)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zur „Finanz-Kommission Gesundheit“

Kommissionitis: Nina Warken auf Lauterbach-Kurs

Kommentare
Dr. Patricia Klein 05.02.201512:40 Uhr

Solidarische Finanzierung

So leid es mir tut: der RSA verteilt rein nach Krankheitslast das Geld. Ein Bundesland mit einer höheren Krankheitslast bekommt also mehr Geld (braucht aber auch mehr!). Ältere und kränkere Patienten kosten ihre Versicherung einfach mehr Geld und dies wird über den RSA zugeteilt. Und wer sich jemals WIRKLICH mit diesem sehr komplexen System beschäftigt hat, der weiß auch, dass es sehr gut ist oder besser gesagt "gerechter" verteilt als jedes System zuvor. Und dass Sachsen das "älteste" Bundesland ist und alle neuen Bundesländer eine höhere Krankheitslast haben als die alten Bundesländer, dazu gibt es viele sehr gute Veröffentlichungen, zum Beispiel im August-Ärzteblatt 2014.

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie können Ärztinnen und Ärzte unter Druck die richtigen Entscheidungen treffen, Dr. Burda?

Lesetipps
Schild eines Hautarztes mit den Öffnungszeiten.

© Dr. Hans Schulz, Bergkamen

Dermatologische Komplikationen

Was tun, wenn beim Diabetes die Haut Ärger macht?

Eine Krankenpfleger analysiert das gerade aufgenommene Röntgenbild eines älteren Patienten auf einem Computermonitor.

© izusek / Getty Images / iStock

Unterschiedliche DXA-Scores wichtig

Osteoporose bei Männern: Tipps zur Diagnostik und Therapie

Äpfel und eine Flasche Apfelessig

© Sea Wave / stock.adobe.com

Kasuistik

Apfelessig-Diät verursachte Leberschädigung