Bayerns Klinikmanager suchen Nähe zu Vertragsärzten

Personalmangel und finanzieller Druck zwingen zu mehr Kooperation, so die Klinikgesellschaft.

Veröffentlicht:

MÜNCHEN (sto). Angesichts von Fachkräftemangel und Finanzknappheit ist nach Ansicht der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG) eine "noch engere Zusammenarbeit von Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten dringend geboten".

Beide Bereiche würden mit den gleichen Problemen kämpfen, dem Mangel an qualifizierten Nachwuchskräften und anhaltendem finanziellen Druck, erklärte BKG-Geschäftsführer Siegfried Hasenbein bei einer Arbeitstagung der Vorstände der 39 bayerischen Großkrankenhäuser im Sana Klinikum Hof.

"Unabdingbar, dass wir Ressourcen bündeln"

"Da ist es unabdingbar, dass wir unsere Kompetenzen und Ressourcen bündeln" forderte Hasenbein. Beide Bereiche könnten davon profitieren.

Niedergelassene Fachärzte könnten enger mit Kliniken kooperieren und auch im stationären Krankenhausbetrieb mitwirken, während die Krankenhäuser ihre Kompetenz einbringen könnten, um eine qualitativ hochwertige ambulante Versorgung in der Region sicherzustellen.

Er setze deshalb auf möglichst viel Kommunikation und Kooperation, so Hasenbein. Die gegenseitige Abschottung müsse aufgelöst werden: "Entscheidend ist, dass ein Gesetz zur Sicherstellung der Versorgung an den Bedürfnissen der Patienten ausgerichtet wird und nicht an Eigen- oder Standesinteressen".

Hygieneverordnung sei ein Schritt in die richtige Richtung

Ein zweiter Schwerpunkt der Arbeitstagung war die Krankenhaushygiene. Die zu Jahresbeginn in Kraft getretene bayerische Hygieneverordnung sei ein Schritt in die richtige Richtung, hieß es. Zugleich wiesen die Krankenhausmanager auf einen eklatanten Personalengpass hin.

Die in der Verordnung vorgeschriebene Zahl von Hygienefachkräften in Medizin und Pflege stehe in Bayern und bundesweit nicht annähernd zur Verfügung. So existiere in Bayern für Pflegekräfte nur eine einzige Weiterbildungseinrichtung, die in einem zweijährigen Lehrgang 25 Fachkräfte ausbilde.

Der aktuelle Bedarf in den bayerischen Krankenhäusern betrage ein Vielfaches.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gesundheitsreport der AOK Rheinland-Hamburg

Defizite beim Zusammenwirken von Haus- und Fachärzten

Lesetipps
Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Kein Weg zurück? Für die Atemwegsobstruktion bei COPD gilt dies seit einiger Zeit – laut GOLD-COPD-Definition – nicht mehr.

© Oliver Boehmer / bluedesign / stock.adobe.com

Lungenerkrankung

COPD: Irreversibilität nicht akzeptiert!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung