Kommentar

Bei wem liegt die Beweislast?

Von Sunna Gieseke Veröffentlicht:

Das Patientenrechtegesetz - wer hätte damit noch gerechnet - nimmt Formen an. In den vergangenen 15 Jahren hat es mehrere Versuche gegeben, Patienten mehr Rechte einzuräumen, die letztlich alle gescheitert sind. Nun will der Patientenbeauftragte der Bundesregierung noch in diesem Jahr den Sack zumachen.

Das ist erstaunlich, weil die bisherigen Fahrpläne für das Gesetz alle Makulatur waren. Mehr Rechte - das können Patienten nicht erwarten. Vielmehr werden die über die verschiedenen Gesetzbücher verteilten Patientenrechte gebündelt und in einer verständlicheren Sprache gebracht.

Ärzte haben anscheinend durch das geplante Gesetz nichts zu befürchten. Dennoch können sie sich nicht in Sicherheit wiegen. So lange, wie es die Gesetzespläne gibt, so lange wird über das Thema Beweislastumkehr gestritten. Das würde bedeuten, dass Ärzte auch bei nicht groben Behandlungsfehlern beweisen müssten, dass sie den Schaden nicht verursacht haben.

Bisher liegt die Nachweispflicht bei Patienten. Zu einer generellen Beweislastumkehr soll es nun nicht kommen. Es werde lediglich kodifiziert, was heute bereits Rechtsprechung sei, spekuliert die Bundesärztekammer. Hoffentlich behält sie Recht.

Lesen Sie dazu auch den Bericht: "Patientenrechtegesetz kodifiziert bereits geltendes Recht"

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Reform des Bereitschaftsdienstes

Neues Fahrdienst-Modell geht in Nordrhein live

Gesundheitspolitischer Wunschzettel

vfa-Chef Han Steutel: „Es lohnt, allen Stakeholdern gut zuzuhören“

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Frau telefoniert

© Matthias Balk / picture alliance

Kontakt mit Patienten

Arztpraxis ohne Telefon: Kann das funktionieren?

Ärztin schaut sich Bildgebung auf ihrem Tablet an.

© Pixel Skull Design / stock.adobe.com

New Work-Modelle

Homeoffice für Ärzte – so klappt das!

„Nicht jeder Mensch ab 70 wird künftig Statine nehmen, aber es werden mehr als bisher sein“, prognostiziert Kollegin Erika Baum von der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin.

© Rafal Rutkowski / stock.adobe.com

„Erheblicher zusätzlicher Beratungsbedarf“

Statine: Was der G-BA-Beschluss für Praxen bedeutet