Betriebskassen wollen mehr Geld aus dem Morbi-RSA

MÜNCHEN (sto). Sieben Betriebskrankenkassen mit Sitz in Bayern haben gegen ihren Zuweisungsbescheid aus dem morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) Klage erhoben.

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Anlass sind die nach Ansicht der Kassen zu geringen Ausgleichsbeträge, die sie für Krankengeldleistungen erhalten. Nach Angaben des BKK Landesverbandes Bayern geht es dabei um rund 40 Millionen Euro, die den Betriebskrankenkassen mit Sitz in Bayern durch einen "Systemfehler im Morbi-RSA" verloren gehen. Kassen mit hohen Ausgaben für Krankengeld würden durch die Fehlkonstruktion extrem benachteiligt, erklärte Werner Rychel, geschäftsführender Vorstand des BKK Landesverbandes Bayern.

Die Ansprüche von Kassenmitgliedern auf Krankengeld richten sich nach deren tatsächlichen Erwerbseinkommen. Im Morbi-RSA werden jedoch nur Durchschnittsverdienste ausgeglichen, die über die Summe aller Krankenkassen in Deutschland errechnet werden. Wenn eine Kasse überdurchschnittlich viele Mitglieder mit hohen Krankengeldansprüchen hat, führe dies zu einem Missverhältnis von Krankengeldzuweisungen aus dem Morbi-RSA und Krankengeldauszahlungen an die Mitglieder, so Rychel. Dies sei ungerecht, weil Krankengeldzahlungen sich nach dem erzielten regelmäßigen Arbeitsentgelt richten und von den Kassen in der Höhe nicht beeinflusst werden können.

Klagen werden die Kassen beim Landessozialgericht NRW, weil das Bundesversicherungsamt seinen Sitz in dem Bundesland hat.

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