Arzneiausgaben

Bevorratung prägt Verordnungen im März

Arzneiausgaben zulasten der GKV sind im ersten Quartal auf rund elf Milliarden Euro gestiegen. Chroniker haben sich mit N3-Packungen eingedeckt.

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Frankfurt/Main. Die Arzneimittelausgaben in der GKV sind im ersten Quartal um fast zwölf Prozent auf 11,3 Milliarden Euro gestiegen. Dabei sticht der März mit einem Umsatzwachstum von fast 25 Prozent hervor.

Das hat das Beratungsunternehmen IQVIA (ehemals IMS Health) auf Anfrage der „Ärzte Zeitung“ mitgeteilt und bestätigt damit Berechnungen der ABDA. Im Januar und Februar lag der Ausgabenanstieg mit 5,5 und 5,1 Prozent noch im Rahmen der Vorjahreswerte. Die Zahlen basieren auf Apothekenverkaufspreisen abzüglich Zwangsrabatte und Erstattungsbeträge. Die Einsparungen aus Rabattverträgen sind dabei nicht berücksichtigt.

18 Prozent mehr Packungen im März

Die Abgabe von 190 Millionen Packungen im ersten Quartal entspricht dabei einem Wachstum von 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Auch hier sticht der März mit einem Plus von rund 18 Prozent heraus. Zurückzuführen sein dürften die außergewöhnlichen Werte vor allem auf die Bevorratung von chronisch kranken Patienten im Vorfeld oder zu Beginn der Corona-Pandemie. Das zeigen die IQVIA-Zahlen auch bei der Analyse der 25 umsatzstärksten Arzneigruppen.

Den mit fast 33 Prozent stärksten Zuwachs bei den abgegebenen Packungen verzeichnen Interleukin Inhibitoren und Direkte Faktor XA-Hemmer (22,5 Prozent). Bei Antiepileptika beträgt der Anstieg nach Packungen 13,4 Prozent.

Dass sich das stärkste Wachstum bei Arzneigruppen zeigt, die bei der Therapie von Patienten mit chronischen Patienten eingesetzt werden, spiegelt sich auch in der Entwicklung der Packungsgrößen wider. N1-Packungen, die oftmals Patienten mit akuten Erkrankungen oder bei Neueinstellungen verordnet werden, verzeichnen einen Rückgang von zwei Prozent. Die Zahlen können auch als Beleg für den vielfach beobachteten Trend herangezogen werden, dass Patienten trotz akuter Beschwerden aus Angst vor Ansteckung keine Arztpraxis aufgesucht haben.

Hingegen registriert IQVIA bei N2-Packungen ein Wachstum von zwei Prozent. N3-Großpackungen verzeichnen sogar eine Zunahme von zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal und wurden 101 Millionen Mal abgegeben.

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