Brandenburgs Ärzte wollen an GKV-Überschüsse ran

POTSDAM (ami). Der Milliarden-Überschuss in der GKV weckt auch in Brandenburg Begehrlichkeiten. Mit einer Resolution fordert die Vertreterversammlung der KV Brandenburg (KVBB) eine bessere Bezahlung ärztlicher Leistungen und die Abschaffung der Budgets.

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"Es ist nicht mehr länger hinnehmbar, dass Ärzte und Psychotherapeuten mehr als ein Drittel ihrer Arbeit nicht bezahlt bekommen, weil angeblich dafür keine Gelder zur Verfügung stehen", heißt es in der am Freitag einstimmig verabschiedeten Resolution. Die Krankenkassen dürften die Zwangsbeiträge der Versicherten nicht als Kapitalstock zu benutzen, so die Kritik.

In ihrer Resolution verweisen die knapp 30 Ärzte darauf, dass sie und ihre Kollegen in Brandenburg für unterdurchschnittlich wenig Geld überdurchschnittlich viele Patienten versorgen würden.

Konkret fordern sie eine Mindestanhebung der morbiditätsorientierten Gesamtvergütung in Brandenburg von derzeit 338 Euro auf den Bundesdurchschnitt von 346 Euro pro Versichertem aus.

Auch FALK fordert höhere Vergütung

Nach Angaben von KVBB-Chef Dr. Hans-Joachim Helming haben andere KVen, die zur Arbeitsgemeinschaft Länderübergreifender Angemessener Versorgungsanspruch" (LAVA) gehören ähnliche Resolutionen gefasst.

Die vier KV-Vorstände der Freien Allianz der Länder-KVen (FALK), einem konkurrierenden Zusammenschluss, hatten kürzlich ebenfalls eine höhere Vergütung verlangt.

Sie verwiesen dazu auf Daten des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung (ZI). Gemeinsam mit den Kassen sei bei der letzten Vergütungsreform ein Referenzrahmen festgelegt worden, erinnerten sie.

Danach solle sich das Einkommen der Vertragsärzte an dem von Oberärzten im Krankenhaus orientieren. Daten des ZI wiesen aus, dass das Honorar aus GKV-Tätigkeit aber 13 Prozent unter dieser Referenzgröße liegt, so die KV-Vorstände.

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