Analyse

DAK registriert mehr langwierige Krankheitsfälle in 2020

Erkrankte Arbeitnehmer haben laut der DAK-Gesundheit im vergangenen Jahr im Schnitt länger im Job gefehlt als zuvor – allerdings ist die Zahl der Fälle von Arbeitsunfähigkeit insgesamt zurückgegangen.

Veröffentlicht:

Hamburg. Im vergangenen Jahr haben erkrankte Arbeitnehmer in Deutschland nach Angaben der DAK im Schnitt länger im Job gefehlt, allerdings ist die Anzahl der Fälle von Arbeitsunfähigkeit insgesamt zurückgegangen. Das geht aus einer Analyse der DAK-Gesundheit hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Demnach lag der Krankenstand mit 4,1 Prozent geringfügig unter dem Vorjahresniveau von 4,2 Prozent. Der Krankenstand beziffert die Zahl der arbeitsunfähig geschriebenen Kranken bezogen auf 100 Pflichtmitglieder einer Krankenkasse.

Im Schnitt hatte jeder Beschäftigte im Jahr 2020 14,4 Fehltage - das waren rund zwei Tage mehr als in den Jahren zuvor, in denen der Wert nahezu konstant war. „Wir sehen mehr schwere Fälle und weniger leichte. Und für längerfristig Erkrankte scheint der Weg zurück in die Arbeitswelt unter den aktuellen Bedingungen deutlich problematischer zu sein“, sagte der Vorstandschef der DAK-Gesundheit, Andreas Storm.

Daten von mehr als 2,4 Millionen Beschäftigten

Für die Analyse wurden Daten von mehr als 2,4 Millionen bei der Kasse versicherten Beschäftigten ausgewertet - darin gingen Fehlzeiten ein, für die eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung an die Kasse geschickt wurde. Diese ist vorgeschrieben, wenn Beschäftigte länger als drei Tage fehlen.

Die Auswertung zeigt, dass mehr als jeder fünfte Fehltag im Job auf Probleme mit dem Muskel-Skelett-System zurückzuführen war. Vor allem bei Rückenschmerzen gab es einen Anstieg von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr auf rund 93 Fehltagen je 100 Versicherte.

Bei den psychischen Erkrankungen zeigte sich ein neuer Höchststand: Sie waren mit rund 265 Fehltagen je 100 Versicherte der zweitwichtigste Grund für eine Krankschreibung im Jahr 2020. „Wir sehen eine höhere Anspannung im Allgemeinen, was offensichtlich zu einer Zunahme von Fehltagen wegen Rückenschmerzen und bestimmten psychischen Diagnosen führt“, sagte der Vorstandschef.

Ein Rückgang zeigt sich bei den Atemwegserkrankungen. Das Niveau von gut 213 Fehltagen pro 100 Versicherte liegt unter dem des Vorjahres (2019: 221 Fehltage je 100 Versicherte). Daran zeige sich, wie wirkungsvoll die Hygienemaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie auch die Übertragung von Erkältungskrankheiten verhindert hätten, so Storm. (dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Meilenstein für die Wissenschaft

Diagnosedaten: Forschungsdatenzentrum geht an den Start

Prostatakarzinom-Früherkennung

Beim PSA-Test sind Hausärzte die wichtigste Informationsquelle

Das könnte Sie auch interessieren
Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann und Dr. Michael Seewald

© Anatoli Oskin / Universität Augsburg; © AstraZeneca

Umfrage unter Ärzt:innen

Nachhaltigkeit wird Kernbestandteil verantwortungsvoller Medizin

Anzeige | AstraZeneca GmbH
Wege zu mehr Nachhaltigkeit in der Arztpraxis

© Jennifer / stock.adobe.com

Zuwendung statt Rezept

Wege zu mehr Nachhaltigkeit in der Arztpraxis

Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Datenanalyse

NSCLC in Deutschland: Wer wann wie schwer erkrankt

Lesetipps
Ein Hausarzt hört die Brust seines Patienten mit einem Stethoskop ab.

© eyetronic / stock.adobe.com

Studie in Hausarztpraxen

Welche Herzgeräusche geben Anlass zur Besorgnis?