DAK und BKK Gesundheit: Hochzeit im zweiten Anlauf
Nun also doch: Die DAK und die BKK Gesundheit werden Anfang 2012 fusionieren. Es entsteht die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse. Doch es ist keine Liebesheirat, sondern aus der Not geboren.
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Auch wenn's keine Liebe auf den ersten Blick war: Anfang 2012 feiern die DAK und die BKK Gesundheit Hochzeit.
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HAMBURG (fst). Die DAK und die BKK Gesundheit fusionieren Anfang 2012 zur DAK-Gesundheit, teilten die Kassen am Dienstag mit.
Die neue Kasse mit Sitz in Hamburg wird mit 6,6 Millionen Versicherten die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse sein - nach Barmer GEK und Techniker Krankenkasse.
DAK-Chef wird wohl Vorstandsvorsitzender der Fusions-Kasse
Vorstandsvorsitzender der Fusions-Kasse soll der bisherige DAK-Chef Herbert Rebscher sein. Auch sein Vize Claus Moldenhauer behält den Posten.
Thomas Bodmer, der bisher mit Udo Sennlaub den Vorstand der BKK Gesundheit bildet, wird als dritter Mann in den Vorstand der DAK-Gesundheit aufrücken.
Beide Kassen versprechen sich von der Fusion, die "Vorteile zweier Geschäftsmodelle" zu verbinden, hieß es. Die Fusions-Kasse sei künftig in bundesweit 850 Servicezentren präsent und zugleich in vielen großen Unternehmen verankert.
Keine Liebesheirat
Die neue Kasse sieht sich als führend auf dem Gebiet betrieblicher Gesundheitsangebote. Vertragsmanagement und Versorgungsangebote der beiden Kassen sollen gebündelt werden. Auch eine gemeinsame Software-Plattform soll Einsparungen ermöglichen.
Das Zusammengehen der Kassen ist aber keine Liebesheirat, sondern aus der Not geboren. Beide Partner haben durch die Erhebung von Zusatzbeiträgen massiv Mitglieder verloren. Bei der BKK Gesundheit verringerte sich die Versichertenzahl binnen zweier Jahre sogar um ein Drittel auf noch etwa eine Million.
Im Juli ist Fusion noch gescheitert
Noch im Juli 2010 hatten die Gremien der BKK Gesundheit der DAK einen Korb gegeben. Man wolle an der Eigenständigkeit festhalten, hieß es damals.
Trotz momentaner Überschüsse - die DAK erwartet 200 Millionen Euro für 2011 - wächst wohl der Druck, auch ohne Zusatzbeiträge auszukommen. Die DAK etwa versucht, ausstehende Zusatzbeiträge in Höhe von fast 30 Millionen Euro bei ihren Mitgliedern einzutreiben.