Da waren es nur noch 186 - Kassen im Fusionsfieber

Gegenwärtig gibt es noch 186 selbstständige Krankenkassen - und es werden immer weniger.

Von Dieter Leopold Veröffentlicht:

Die gesetzliche Krankenversicherung wird zurzeit von einer nie da gewesenen Fusionswelle über alle Krankenkassen-Arten hinweg bestimmt. Da seit Einführung des Gesundheitsfonds ein bundeseinheitlicher Beitragssatz von derzeit 14,9 Prozentpunkten gilt, können die noch bestehenden 177 gesetzlichen Krankenkassen (ohne die neun landwirtschaftlichen Kassen, für die Sonderregelungen gelten) nicht mehr einfach höhere Beiträge von ihren Mitgliedern verlangen, sondern nur zum Mittel des Zusatzbeitrages greifen. Allerdings suchen die Kassen vor diesem Schritt ihr Heil in Fusionen.

  • AOK-System: Dabei steht auch das scheinbar eherne AOK-System vor einer Neuordnung: Die AOKen Berlin und Brandenburg werden zum 1. Januar 2010 fusionieren. Die neue Krankenkasse mit Hauptsitz in Potsdam wird mit über 1,3 Millionen Versicherten die größte Krankenkasse der Region. Die Selbstverwaltungsgremien beider Krankenkassen haben der Fusion zugestimmt. Der Beschluss ist möglicherweise nur der erste Schritt, weil es um eine Neuordnung "im Nordosten des AOK-Systems" gehe, also unter Einbeziehung von Mecklenburg-Vorpommern. Doch an der Küste will man von einer Fusion im Augenblick nichts wissen.
  • BKK-System: Die meisten Fusionen gibt es bei den Betriebskassen: In Baden-Württemberg und Hessen werden sich zum 1. Januar 2010 drei BKKen, nämlich die BKK Gesundheit, die BKK Fahr und die Taunus BKK zusammenschließen. Dadurch entsteht die bundesweit größte BKK mit rund 1,5 Millionen Versicherten. Bereits zum 1. August haben Novitas BKK und ABC-BKK fusioniert.
  • Ersatzkassen: Von der "Fusionitis" sind auch die Ersatzkassen ergriffen. Die DAK und die Hamburg Münchener Krankenkasse (HMK) gehen ab 1. Januar 2010 gemeinsame Wege. Die neue Kasse wird rund 6,3 Millionen Versicherte haben und "DAK Unternehmen Leben" heißen.
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