Bei Schufa

Deutsche BKK fragt Daten von Schuldnern ab

Veröffentlicht:

NEU-ISENBURG. Die Deutsche BKK hat sich bei der Schufa nach der finanziellen Lage Tausender Schuldner erkundigt, meldet "Der Spiegel" online. Dies hätten gemeinsame Recherchen des Nachrichten-Magazins und des Radioprogramms "NDR Info" ergeben.

Seit März 2011 hätten Mitarbeiter der Abteilung Vollstreckung/Insolvenz der Deutschen BKK in bis zu 11.000 Fällen eine Auskunft bei der Schufa eingeholt. Die Kasse konsultiert die Schufa etwa, wenn freiwillig Versicherte, wie Selbstständige, oder Arbeitgeber ihre Beiträge hartnäckig nicht gezahlt haben.

Das Verfahren trage dazu bei, "wirtschaftlich unnötige Vollstreckungshandlungen zu vermeiden", wird eine Sprecherin der Kasse zitiert.

Der damalige Bundesdatenschutzbeauftragte hatte schon 2009 in einem anderen Fall Zweifel an Ablauf und Notwendigkeit eines solchen Austausches angemeldet, heißt es bei "Der Spiegel" online. "Aus Datenschutzsicht ist es nicht vorstellbar, dass die Schufa-Anfrage ohne die Übermittlung von Sozialdaten durchgeführt wird", wird eine Sprecherin zitiert.

Sozialdaten, wozu nach Auffassung von Datenschützern auch Name oder Geburtsdatum von Versicherten gehören, dürfen Krankenkassen nur in Ausnahmefällen weitergeben. Die Deutsche BKK bestreite, dies im Rahmen des Vertrags mit der Schufa zu tun, so "Der Spiegel".

Das Bundesversicherungsamt sehe zwar keinen Anlass, die Zusammenarbeit zu monieren, so "Der Spiegel" online, will sie nun aber erneut prüfen. (eb)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zu Auswirkungen der Abwasserrichtlinie

Metformin: Kopf-in-den-Sand ist keine Strategie

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Datenschutz ist zugleich auch Praxisschutz

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung