DEGS1-Studie

Deutsche fühlen sich gesünder

Die meisten Deutschen fühlen sich gesund: Besonders alte Menschen schätzen ihre Gesundheit heute besser ein als vor zehn Jahren, so das Robert Koch-Institut.

Veröffentlicht:

BERLIN. Sowohl positive Signale als auch Warnzeichen sieht das Robert Koch-Institut (RKI) in den Ergebnissen der ersten Welle der "Studie zur Gesundheit Erwachsener" (DEGS1), die jetzt in 34 Beiträgen publiziert worden sind (Bundesgesundheitsblatt Ausgabe Mai/Juni 2013).

Die Daten seien eine wichtige Basis für evidenzbasierte Präventionsstrategien, so das RKI. Erfreulich sind dabei die Ergebnisse bei alten Menschen. So zeigen Tests zur Funktionsfähigkeit im Alter: Von Alltags-Einschränkungen ist nur eine Minderheit der Senioren betroffen.

In allen Altersgruppen zeigt sich zudem ein Trend zu mehr sportlicher Aktivität. Ein Viertel der Erwachsenen treibt regelmäßig mindestens zwei Stunden pro Woche Sport.

Die DEGS1-Ergebnisse machen aber auch deutlich, dass zum Beispiel Stoffwechselkrankheiten in Deutschland eine wichtige Rolle spielen. Die Zahl der Diabetiker ist seit der letzten vergleichbaren RKI-Studie, dem Bundes-Gesundheitssurvey 1998, gestiegen, heißt es in einer RKI-Mitteilung.

Aktuell leiden 7,2 Prozent der Menschen in Deutschland an einem Diabetes. Bei 17,9 Prozent der Männer und 20,3 Prozent der Frauen sind die Gesamtcholesterinwerte stark erhöht.

Personen mit niedrigem sozioökonomischen Status schätzen ihren allgemeinen Gesundheitszustand schlechter ein und sind häufiger erkrankt als Personen mit höherem Status, zum Beispiel auch an Diabetes. Jeder Fünfte in Deutschland hat innerhalb eines Jahres psychische Gewalt erlebt.

Insgesamt haben in der Studie 7.238 erwachsene Personen in einem der 180 Studienorte das rund zweistündige Untersuchungs- und Befragungsprogramm absolviert, weitere 914 nur das Befragungsprogramm. Die Daten wurden von November 2008 bis Dezember 2011 erhoben.

Die Untersuchungskomponente ergänzt dabei die Befragungen und bietet sehr viel weitergehende Informationen. Zum Beispiel lieferte die Blutuntersuchung Erkenntnisse zum Vorliegen eines bisher unerkannten Diabetes und ergänzt so die in der Befragung erhobenen ärztlichen Diagnosen.

DEGS1-Daten dienen auch als Referenzdaten, etwa bei Messdaten zur körperlichen Leistungsfähigkeit, die erstmals in einer bundesweiten Stichprobe gleichzeitig mit Angaben zum Bewegungsverhalten erhoben wurden. Erste Daten zu ausgewählten Themen waren im Juni 2012 vorgestellt worden.

DEGS ist eine der Komponenten des RKI-Gesundheitsmonitorings. Das Gesundheitsmonitoring, die kontinuierliche Erfassung und Analyse des Gesundheitszustands der Bevölkerung, wird vom Bundesministerium für Gesundheit und vom RKI finanziert und wurde durch das Programm RKI 2010 verstärkt.

Mehr Infos: www.degs-studie.de und www.rki.de ("Gesundheit A-Z")

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Chronisch entzündliche Darmerkrankung noch vor Ausbruch identifizieren

Lesetipps
Dass es in der Medizin zwischen Männern und Frauen relevante Unterschiede gibt, ist schon länger bekannt. Dennoch werden immer noch insbesondere Frauen häufig schlecht versorgt, weil beispielsweise beim Herzinfarkt frauentypische Symptome nicht richtig gedeutet werden.

© zagandesign / stock.adobe.com

Stärkere Verankerung im Studium

Gendermedizin: Vorbehalte in der Ärzteschaft gibt es immer noch

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Ein Kind kratzt sich an der atopischen Haut in der Ellenbogenkuhle.

© Marina Terechowa / stock.adobe.com

Drei-Stufen-Schema

Atopische Dermatitis bei Kindern: Wie eine effektive Therapie aussieht