Kommentar

Die Hände der Unschuld

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:

Der Gesetzgeber hat die frühe Nutzenbewertung für Arzneimittel so organisiert, dass sich alle Beteiligten - der Gemeinsame Bundesausschuss, sein Unterausschuss Arzneimittel und das IQWiG - die Hände in Unschuld waschen können. Warum?

Die fachliche Vorarbeit für die Nutzenbewertung leistet der GBA-Unterausschuss - nichtöffentlich, wenig transparent. Hier sitzen die Arzneispezialisten der Kassen und der Ärzte, nicht ganz frei von Eigeninteressen. Ihre wichtigste Aufgabe ist die Bestimmung einer Vergleichstherapie.

Maßgeblich für den Hersteller ist aber die Entscheidung des GBA, der sich seinerseits auf die Expertise seines Unterausschusses stützt. Fachlich gibt es deshalb zwischen Hersteller und GBA nichts zu verhandeln, so dessen Vorsitzenden Dr. Rainer Hess.

Die Vergleichstherapie präformiert freilich das Bewertungsergebnis. Die wichtigste Aufgabe des IQWiG ist es, das Ausmaß des Zusatznutzens festzustellen. Auch das Institut ist kein Verhandlungspartner, sondern nur GBA-Auftragnehmer. Über die Bewertungsergebnisse lässt der GBA aber allenfalls im Hinblick auf die juristische Konsistenz mit sich reden - jedoch nicht über medizinische Inhalte.

Lesen Sie dazu auch: AMNOG - Stoppschild für viele neue Wirkstoffe

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zu Auswirkungen der Abwasserrichtlinie

Metformin: Kopf-in-den-Sand ist keine Strategie

EU-Pharma Agenda – Impulse für die Arzneimittelversorgung in Deutschland

Impulse für die Arzneimittelversorgung aus Patientenperspektive

Kooperation | In Kooperation mit: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda

Nutzenbewertung

Eliglustat: Zusatznutzen nicht quantifizierbar

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Datenschutz ist zugleich auch Praxisschutz

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung