Substitutionstherapie
Drei weitere Ambulanzen für Heroinsüchtige
BERLIN. Zehn Jahre nach dem offiziellen Startschuss für den flächendeckenden Einsatz von künstlichem Heroin (Diamorphin) auf Kassenkosten sind bundesweit drei weitere Abgabestellen entstanden. Insgesamt gibt es nun zehn Ambulanzen, antwortet die Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen.
Von einer flächendeckenden Versorgung könne dennoch keine Rede sein, so die drogenpolitische Sprecherin der Grünen, Kirsten Kappert-Gonther. „Es ist nicht sichergestellt, dass alle Personen, die von einer Diamorphin-Vergabe profitieren, diese auch tatsächlich erhalten.“ Dabei ermögliche sie Heroinsüchtigen ein gutes Leben.
Der Bundestag hatte 2009 nach langem Streit in freier Abstimmung beschlossen, dass Diamorphin an stark Abhängige dauerhaft abgegeben werden soll. Ambulanzen mit speziellen Anforderungen gab es zunächst in Bonn, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Köln und München. Sie alle waren schon bei einem Modellprojekt dabei, das Basis für den Parlamentsbeschluss war. Zwischen 2013 und 2016 kamen weitere Ambulanzen in Berlin, Stuttgart und Düsseldorf hinzu.
Das Programm kommt nur für Abhängige in Frage, die älter als 23 und seit mindestens fünf Jahren süchtig sind. Sie müssen sich zudem schon zwei erfolglosen Suchtbehandlungen unterzogen haben. (dpa)