Dryden: Debatte über Hobbypraxen irreführend

Veröffentlicht:

DORTMUND (iss). Die Diskussion über angebliche Hobbypraxen entbehrt nach Einschätzung von Dr. Wolfgang-Axel Dryden jeglicher Grundlage.

Es sei nicht legitim, nur von der Zahl der über die KV abgerechneten Leistungen auf den Versorgungsumfang zu schließen, sagte der Vorsitzende der KV Westfalen-Lippe Dr. Wolfgang-Axel Dryden auf der Vertreterversammlung in Dortmund.

Er kritisierte entsprechende Äußerungen der gesundheitspolitischen Sprecherin der Grünen Biggi Bender. "Wer über Hobbypraxen redet, sollte sich erst einmal überlegen, über was er redet."

Bereits vor zehn Jahren hätten die Kassen Zahlen über Praxen mit einem angeblich zu geringen Versorgungsauftrag vorgelegt, berichtete er. Damals war Dryden Vorsitzender des Hausärzteverbands Westfalen-Lippe.

Der Verband haben die Angaben überprüft. "Das waren extrem fallzahlstarke Praxen, die aber hauptsächlich für die Bundesknappschaft aktiv waren."

Die gleiche Sau durchs Dorf getrieben

Über die KV hätten sie vergleichsweise wenig abgerechnet. "Jetzt wird wieder die gleiche Sau durchs Dorf getrieben, um die Ärzte zu schädigen", sagte er.

In der vergangenen Amtsperiode habe der KVWL-Vorstand genau überprüft, welche Leistungszeit einzelne Praxen für die GKV-Versorgung zur Verfügung stellen. Bei Praxen mit unterdurchschnittlichem Niveau habe die KV Anträge auf Zulassungsentziehung gestellt.

In den Zulassungsausschüssen oder spätestens vor Gericht seien dann Faktoren zu Tage getreten, die die Leistungsbereitschaft der Ärzte und Psychotherapeuten dokumentiert hätten.

Der Vorsitzende der Deutschen Psychotherapeutenvereinigung Dieter Best hat klar gestellt, dass die Psychotherapeuten entgegen der landläufigen Ansicht kaum Hobbypraxen betreiben.

"Es gibt in dieser Gruppe weniger Praxen als bei anderen Arztgruppen, die nur in geringem Umfang arbeiten." Zudem gehörten sie zu den Gruppen mit dem geringsten Anteil an Privatbehandlungen.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zur Akademisierung von Gesundheitsberufen

Zweite Lesung für die Therapeuten, bitte!

Interview

Gender-Gesundheit: Das Y-Chromosom birgt Risiken

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Komplexe Herausforderung in der Arztpraxis: Reflux und Husten

Lesetipps
Eien Zecke auf einem Blatt.

© Michael / stock.adobe.com

Von Erythema migrans bis Post-Borreliose

Fallstricke bei der Diagnostik und Behandlung von Borreliose