EU soll ambulanten Operateuren helfen
Ambulante Operateure sehen sich durch Budgetierung benachteiligt und fordern ein Prüfverfahren zu Röslers Reform.
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Frustration bei ambulanten Operateuren über Röslers Pläne. Nun soll die EU-Kommission einschreiten.
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SELIGENSTADT (ine). Hessens ambulante Operateure fordern die EU-Kommission in Brüssel auf, ein Prüfverfahren gegen die Gesundheitsreform einzuleiten. Sie sind nicht damit einverstanden, dass Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler die Vergütung für ambulante Operateure budgetieren möchte.
Letztlich würde damit die Zunahme ambulanter Operationen eingeschränkt werden, heißt es beim Landesverband der operativ und anästhesiologisch tätigen niedergelassenen Fachärzte (LAOH) in Seligenstadt.
Wenn die Anzahl ambulanter Operationen beschränkt und GKV-Patienten statt dessen in dual finanzierten Kliniken behandelt werden, "könnte dies genau der Tropfen sein, der für die EU-Kommission das Fass zum Überlaufen bringt", so LAOH-Rechtsanwalt Harald Nickel.
Er spricht von einem subventionierten Wettbewerb, in dem Fachärzte die Verlierer sind: Müssten niedergelassene Operateure doch ihre Geräte, OP-Säle und Gebäude selbst finanzieren, während Klinken für ihre Investitionen Geld von den Ländern bekommen. Diese Ungleichbehandlung bedeute eine große Last für die niedergelassenen Fachärzte.
Damit, so Thomas Wiederspahn-Wilz, Vorsitzender der LAOH, sinke auch die Bereitschaft der niedergelassenen Ärzte, ihre Praxen in schwach besiedelten Regionen aufrecht zu erhalten oder sich dort niederzulassen. Diese Ungleichbehandlung verschlechtere auf Dauer die medizinische Versorgung.