Landtagswahl

Ersatzkassen in NRW zeigen Flagge

In einem Positionspapier rückt der vdek die Hausarztversorgung auf dem Land in den Fokus.

Veröffentlicht:

KÖLN. Die Ersatzkassen in Nordrhein-Westfalen wollen Flagge zeigen. Im Vorfeld der Landtagswahl am 14. Mai haben sie ihre gesundheitspolitischen Positionen veröffentlicht. Das Papier richte sich nicht nur an die Landesregierung und die politischen Parteien, sagt Dirk Ruiss, Leiter der vdek-Landesvertretung NRW der "Ärzte Zeitung". "Wir suchen die Diskussion mit allen Akteuren im Gesundheitswesen." Zu den Kernpositionen der Ersatzkassen gehört die Forderung, dass die künftige Landesregierung ihrer Verpflichtung zur Finanzierung der Investitionskosten der Kliniken nachkommt. Gleichzeitig machen sie sich für eine Strukturreform in der Krankenhauslandschaft stark.

Bei der ambulanten Versorgung liegt dem vdek besonders die Sicherstellung der flächendeckenden hausärztlichen Versorgung in ländlichen Regionen am Herzen. Um hier Fortschritte zu erreichen, erscheint den Ersatzkassen neben einer gezielten Unterstützung der niederlassungswilligen Hausärzte das Verbot der Nachbesetzung von frei werdenden Arztsitzen in städtischen Regionen als probates Mittel. Das stößt bei der KV Nordrhein (KVNo) erwartungsgemäß auf wenig Gegenliebe.

Die geltende Bedarfsplanung sei zwar ein reformbedürftiger Anachronismus, sagt der KVNo-Vorsitzende Dr. Frank Bergmann. In der Diskussion müssten aber die erheblichen Mitversorgungseffekte in Großstädten berücksichtigt werden. "Eine pauschale ‚Überversorgung‘ der Großstädte zu konstatieren, hält einem Faktencheck nicht stand", so Bergmann.

KVNo-Vize Dr. Carsten König betont, dass es nicht nur in den Kliniken, sondern auch in den Praxen einen erheblichen Investitionsstau gibt. Niedergelassene Ärzte in NRW müssten seit Jahren mit einer niedrigeren Vergütung als Kollegen in anderen Bundesländern leben. "Umso wichtiger ist es, diese Benachteiligung bei den anstehenden Honorarverhandlungen mit unseren nordrheinischen Vertragspartnern zu beenden", sagt er. (iss)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zum geplanten „Gesundheitspunkt“ im Rems-Murr-Kreis

Gesucht ist eine kluge Koproduktion der ambulanten Versorgung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Vor der Ferienzeit

Beratungsfall Reisemedizin: Worauf es im Patentengespräch ankommt

Lesetipps
Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus