Nach Streiks
Frankreich erhöht Klinikbudgets
Paris . Die französische Regierung will mit Zugeständnissen in Milliardenhöhe die angespannte Lage in den Krankenhäusern in den Griff bekommen. So soll das Krankenhausbudget in den kommenden drei Jahren um 1,5 Milliarden Euro erhöht werden, kündigte Premierminister Édouard Philippe am Mittwoch an.
Außerdem werde der Staat Schulden in Höhe von zehn Milliarden Euro übernehmen, damit die Krankenhäuser sich auf ihr Kerngeschäft anstatt auf die Rückzahlung von Krediten konzentrieren könnten. Ärztinnen, Pfleger und Verwaltungsmitarbeiter hatten in den vergangenen Monaten immer wieder gestreikt und mehr Geld und zusätzliches Personal gefordert. Sie klagen über Überlastung – die öffentlichen Krankenhäuser stehen seit Jahren unter massivem Druck. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte daraufhin in der vergangenen Woche einen Notfallplan angekündigt, der nun vorgestellt wurde.
Rund 40.000 Krankenschwestern und Pfleger, die weniger als 1900 Euro pro Monat im Großraum Paris verdienen, sollen nun außerdem einen jährlich Bonus von 800 Euro bekommen. „Wir hörten ihre Wut, wir hörten ihre Erschöpfung, wir hörten ihre Notlage“, sagte Philippe. Gesundheitsministerin Agnès Buzyn versprach außerdem einen jährlichen Bonus von 300 Euro, der etwa 600.000 Angestellten zugute käme. Ziel der Maßnahmen sei es, den Verwaltungsaufwand zu verringern und die Arbeit in den öffentlichen Krankenhäusern wieder attraktiver zu machen. (dpa)