Neue Statistik

Generation 65+ ist immer öfter noch erwerbstätig

Die Zahl der erwerbstätigen 65- bis 69-Jährigen steigt - im vergangenen Jahr waren es 14 Prozent. Doch die neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes geben nicht nur einen Einblick in das Erwerbsleben der "Generation Woodstock". Sie zeigen auch: Ältere Männer gehen häufiger zum Arzt als ihre Altersgenossinnen.

Veröffentlicht:
Die Erwerbstätigenquote älterer Menschen hat sich in kurzer Zeit mehr als verdoppelt, zeigen die neuen Destatis-Zahlen.

Die Erwerbstätigenquote älterer Menschen hat sich in kurzer Zeit mehr als verdoppelt, zeigen die neuen Destatis-Zahlen.

© Fotowerk / fotolia.com

BERLIN. Im Jahr 2014 gingen in Deutschland 14 Prozent der 65- bis 69-Jährigen einer Erwerbstätigkeit nach. 2005 waren es noch 6 Prozent gewesen.

"Die Erwerbstätigenquote älterer Menschen hat sich in kurzer Zeit mehr als verdoppelt", sagte Roderich Egeler, Präsident des Statistischen Bundesamtes (Destatis), am Mittwoch auf der Pressekonferenz "Die Generation 65+ in Deutschland".

Mit zunehmendem Alter gewinnt außerdem die Selbstständigkeit als Erwerbsform an Bedeutung. Rund 39 Prozent der 65- bis 69-jährigen Erwerbstätigen waren 2014 selbstständig oder mithelfende Familienangehörige.

Bei den 60- bis 64-jährigen Erwerbstätigen lag der Anteil lediglich bei 16 Prozent.

83 Prozent haben ärztliche Hilfe gebraucht

Auffällig ist bei der neu vorgestellten Statistik auch, dass ältere Männer häufiger zum Arzt gehen als ihre Altersgenossinnen. Das geht ebenfalls aus der Auswertung des Statistischen Bundesamtes hervor, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde.

Demnach haben im Erhebungszeitraum 2013 rund 83 Prozent der Menschen über 65 Jahre ärztliche Hilfe in Anspruch genommen. Zwei Drittel der Senioren ließ sich bei niedergelassenen Ärzten behandeln, 17 Prozent suchten die Krankenhaus-Ambulanz auf.

Von den 81 Millionen Menschen in Deutschland waren 2013 etwa 17 Millionen älter als 65 Jahre. Relativ mehr Senioren gibt es nur in Italien.

Im Großen und Ganzen fühlt sich die "Generation Woodstock" fit. Das Rauchen haben die meisten in diesem Alter schon aufgegeben. Nicht einmal jeder Zehnte greift noch zum Glimmstängel.

Es nimmt dennoch nicht wunder, dass die Zahl älterer Krankenhauspatienten deutlich steigt. Ausweislich der Destatis-Daten wurde knapp die Hälfte der Senioren, 8,2 Millionen, auch stationär behandelt. Vor zehn Jahren hatte dieser Wert noch bei 6,7 Millionen Patienten gelegen.

Häufigste Diagnose: Herzinsuffizienz

Es ist das Herz, das mit dem Alter am schlechtesten klarkommt. Mit Abstand die häufigste Diagnose im Krankenhaus ist bei Männern und Frauen die Herzinsuffizienz.

Hohe Werte erreichen auch Vorhofflimmern und Vorhofflattern sowie Angina pectoris. Die Männer leiden häufig auch unter Nachwirkungen ihrer Raucherkarriere, Frauen erleiden mehr Oberschenkelhalsbrüche.

Von 1999 bis 2013 ist die Zahl der Pflegebedürftigen ab 65 Jahre von 1,6 auf 2,2 Millionen gestiegen. Damals lag die Zahl der Über-80-Jährigen bei 2,9 Millionen, 2013 waren es 4,4 Millionen. (af/dpa)

  

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zur Niederlassungsförderung im Saarland

Landarztprogramme sind nur ein „Nice-to-have“

Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kognitive Funktionen bei Gewichtsabnahme

Adipositas: Gewichtsverlust könnte das Gehirn verjüngen

Lesetipps
Ein älterer Herr, der einen medizinischen Fragebogen ausfüllt.

© buritora / stock.adobe.com

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“