Streit zwischen Bund und Ländern

Gesundheitsminister Lucha: Klinikreform landet wohl im Vermittlungsausschuss

Veröffentlicht:

Berlin/Stuttgart. Der Streit zwischen Bund und Ländern über die Krankenhausreform könnte erst im Vermittlungsausschuss ein Ende finden. Davon geht Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) aus.

„Ich sehe Stand heute nicht, dass wir Länder diesem Entwurf zustimmen können“, sagte Lucha der Ärzte Zeitung am Dienstag. Er zeigte sich zuversichtlich, dass auch SPD-regierte Bundesländer der Anrufung des Vermittlungsausschusses zustimmen werden. Nötig dafür ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Bundesrat.

Lesen sie auch

KHVVG im Gesundheitsausschuss

Der Gesundheitsausschuss des Bundestags hat am Mittwochnachmittag in Berlin zu einer Anhörung über den Entwurf des Krankenhausversorgungsverbesserungs-Gesetzes (KHVVG) eingeladen. Am 7. Oktober ist eine digitale Sondersitzung der Gesundheitsministerkonferenz zu dem Thema angesetzt.

Bund und Länder seien einer Einigung über die Krankenhausreform bereits im Juli vergangenen Jahres nahe gewesen, erinnerte Lucha. In einem gemeinsamen Eckpunktepapier waren damals Leitplanken für den Umbau der Krankenhauslandschaft formuliert worden.

Der Bundesgesundheitsminister müsse zu diesem Konsens zurückkehren, forderte Lucha: „Ich rätsele immer noch, warum Herr Lauterbach diesen Weg nicht weitergegangen ist.“

Lesen sie auch

„Ich lasse mir nicht vorschreiben“

Der Grünen-Politiker kündigte an, er werde im Vermittlungsausschuss bei der Frage der Planungshoheit der Bundesländer nicht nachgeben. „Ich lasse mir nicht vorschreiben, wo es in Baden-Württemberg bedarfsnotwendige Krankenhäuser geben darf“, warnte Lucha. Deshalb müsse es gelingen, im Vermittlungsausschuss Mehrheiten „an Herrn Lauterbach vorbei“ zu organisieren.

Eine Krankenhausreform sei unumgänglich, machte der Landesgesundheitsminister deutlich. Auch Kliniken, bei denen bereits mehrere Standorte zusammengelegt und zentralisiert wurden, schrieben aktuell rote Zahlen.

Nach Angaben der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG) erwarten Klinikbetreiber für dieses Jahr ein Defizit von insgesamt rund 900 Millionen Euro. (fst)

Mehr zum Thema

Hanfanbau

Bundesweit erst 83 Cannabis-Clubs am Start

Entbudetierung statt Kompetenzgesetz

Legislatur endet für Pflege mit Riesen-Enttäuschung

Das könnte Sie auch interessieren
Ein Roboter, der Akten wälzt? Künstliche Intelligenz kann bereits mit Leitlinien umgehen – jedenfalls wenn sie so gut strukturiert sind wie die der DEGAM.

© Iaroslav / stock.adobe.com

Digitalisierung in der Medizin

Kollegin Dr. ChatGPT? Wie Künstliche Intelligenz Ärzten helfen könnte

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

© Solventum Germany GmbH

Solventum Spracherkennung

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

Anzeige | 3M Healthcare Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Große Ernährungsanalyse

Schützt das tägliche Glas Milch vor Darmkrebs?

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Lesetipps
Eine Frau sitzt im Bett und hält die Hände vor das Gesicht.

© beeboys / stock.adone.com

Daten aus Deutschland

Post-COVID: Nach zwei Jahren meist noch persistierende Symptome

Die KBV begrüßt die Entbudgetierung der Hausärzte. Mahnt aber noch Verbesserungen bei den MGV-Regelungen an.

© picture alliance / Fotostand | Fotostand / Reuhl

Kommt es zu Verteilungskämpfen?

KBV reagiert auf Kritik: Wir stehen hinter der Entbudgetierung der Hausärzte