Schleswig-Holstein

Gesundheitsminister entschuldigt sich für Medikamententests

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KIEL. Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg (FDP) hat sich im Namen der Landesregierung bei den Opfern von Medikamententests im früheren Landeskrankenhaus Schleswig entschuldigt. Garg betonte, dass sich das Erlittene mit einer Entschuldigung zwar nicht wiedergutmachen lässt. "Aber trotzdem sehe ich mich in der moralischen Verpflichtung. Das tue ich auch von Herzen, mich im Namen der Landesregierung für dieses Leid zu entschuldigen."

Nach Angaben des Norddeutschen Rundfunks, dessen Reporter erstmals vor einem Jahr über das Thema berichtet hatten und dessen Mitarbeiter dafür mit dem Medienpreis der Interessengemeinschaft der Heilberufe (IDH) ausgezeichnet wurden, haben Ärzte des früheren Landeskrankenhauses von den 50er bis zu den 70er Jahren an mindestens 3500 Probanden – darunter 1000 Kinder und Jugendliche – Medikamente getestet.

Viele der noch lebenden Opfer fordern eine Aufarbeitung durch das Land und die Anerkennung der Tests als Unrecht. Laut NDR bezeichnete der Verband ehemaliger Heimkinder in Schleswig-Holstein die Entschuldigung Gargs als ein "spätes, aber richtiges Signal". Garg hatte angekündigt, dass eine Studie das Thema aufarbeiten soll. Sie soll bis 2020 abgeschlossen sein und laut Garg als Grundlage für mögliche weitere Maßnahmen dienen. (di)

Lesen Sie dazu auch: Medikamententests an Heimkindern?: Ein Betroffener erzählt

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