Brandenburg

Gremium für Bedarfsplanung geschaffen

Vertreter von Ärzten, Kliniken, Kassen sollen im Gemeinsamen Landesgremium über sektorenübergreifende Versorgungsfragen diskutieren. In Brandenburg hat dafür der Landtag nun die Basis geschaffen.

Veröffentlicht:

POTSDAM. Der Brandenburger Landtag hat die Grundlagen für das Gemeinsame Landesgremium nach Paragraf 90a SGB V geschaffen.

Dem Gremium, das über sektorenübergreifende Versorgungsfragen beraten soll, gehören in Brandenburg unter dem Vorsitz des Gesundheitsministeriums KV, Krankenkassen, Landeskrankenhausgesellschaft und die kommunalen Spitzenverbände als ständige Mitglieder an.

Patienten- und Selbsthilfeorganisationen, die Landesärztekammer, der Landespflegerat und die Psychotherapeutenkammer erhalten ein Mitberatungsrecht.

Im Entwurf des Landesgesundheitsministeriums war die Mitwirkung von Psycho- und Physiotherapeuten nicht vorgesehen. Für die Pflege war statt des Pflegerates der Regionalverband des Deutschen Berufsverbands der Pflegeberufe eingeplant.

Im Anhörungsverfahren des Gesundheitsausschusses im Brandenburger Landtag hatten Vertreter der Psychotherapie, Physiotherapie und Pflege jedoch sogar gefordert, als ständige, stimmberechtigte Mitglieder eingebunden zu werden.

Klinik- und ambulante Bedarfsplanung werden nicht ersetzt

Der Beschluss des Landtags sieht nun abweichend vom Entwurf des Gesundheitsministeriums zudem vor, dass ehrenamtlichen Patientenvertretern ihr Aufwand erstattet wird. Beide Änderungen hatten die Regierungsfraktionen selbst beantragt.

"Mit dem Gemeinsamen Landesgremium schaffen wir einen weiteren wichtigen Baustein, um in Brandenburg den künftigen Herausforderungen der gesundheitlichen Versorgung im Land gerecht zu werden", sagte Sylvia Lehmann, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag.

Das Gremium werde nicht die Krankenhausplanung und auch nicht die ambulante Bedarfsplanung ersetzen, so Lehmann.

Sie erwartet aber, dass im neuen Gremium eine sektorenübergreifende Zusammenarbeit und ein inhaltlicher Austausch über gute und innovative Versorgungsmodelle möglich wird. Zudem sollten die Teilnehmer regionale Besonderheiten in den Fokus nehmen und angepasste Lösungen entwickeln, fordert Lehmann. (ami)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

EvidenzUpdate-Podcast

Prävention und der Koalitionsvertrag – Ignoranz oder Feigheit?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neue transsektorale S3-Leitlinie

Diagnose und Management des Delirs – so geht’s!

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Lesetipps
Professor Jan Galle

© Dirk Hoppe/NETZHAUT

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus