Hacker stehlen in Österreich 600.000 Patientendaten

Veröffentlicht:
Hacker haben es in Österreich geschafft, die Datenbank einer Krankenkasse zu knacken.

Hacker haben es in Österreich geschafft, die Datenbank einer Krankenkasse zu knacken.

© Giuseppe Parisi / fotolia.com

WIEN (ÄW). Aufregung in Österreich: Der jüngste Datenskandal, im Zuge dessen sich die Hacker-Gruppe "Anonymous Austria" Besitz über eine umfassende Datenbank der Tiroler Gebietskrankenkasse mit mehr als 600.000 Patientendaten verschafft hat, versetzt den Vizepräsidenten der Wiener Ärztekammer, Johannes Steinhart, in höchste Alarmbereitschaft.

"Es war nur eine Frage der Zeit, bis Patientendaten in die Hände von Hackern gelangen", so Steinhart. Und es sei bezeichnend, dass gerade in der E-Medikations-Pilotregion Tirol "ein Malheur dieser Größenordnung" passiert sei.

Steinhart wartet nun laut einer Aussendung der Ärztekammer darauf, dass die politisch Verantwortlichen endlich bekennen, dass eine 100-prozentig sichere Speicherung von Medikations- und Gesundheitsdaten nicht gewährleistbar sei.

Die ganze Zeit sei die Rede von der Qualitätsverbesserung, die die E-Medikation und die Elektronische Gesundheitsakte ELGA bringen würden. "Ich glaube nicht, dass es die Patienten als Qualitätsverbesserung ansehen, wenn sie pausenlos dem massiven Risiko ausgesetzt sind, dass ihre hochsensiblen Gesundheitsdaten an die Öffentlichkeit gelangen können."

Die Vorfälle der letzten Zeit würden darüber hinaus ganz klar beweisen, dass die Verantwortlichen weder das technische Know-how noch eine Chance hätten, Daten so zu speichern, dass sie unter keinen Umständen an die Öffentlichkeit gelangen könnten, ist der Vizepräsident überzeugt.

"Ich kann nur immer wieder aufs Neue darauf hinweisen, dass es am sichersten ist, Medikations- und Gesundheitsdaten in der Obhut der behandelnden Ärztinnen und Ärzte zu belassen", so Steinhart.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

EU-Pharma Agenda – Impulse für die Arzneimittelversorgung in Deutschland

Impulse für die Arzneimittelversorgung aus Patientenperspektive

Kooperation | In Kooperation mit: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda

Daten aus Europa

Brustkrebs bei jungen Frauen wächst aggressiver

Kriminalität

Lebenslange Haft in Folterprozess gegen syrischen Arzt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung