Deutsche

Häufiger dick - und sportlicher

Den meisten Deutschen geht es gesundheitlich gut - obwohl Übergewicht und chronische Erkrankungen in der Gesellschaft zunehmen. Die Befragung zeigt auch: Im Süden sind die Bewohner seltener lange krank.

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BERLIN/WIESBADEN (fst). Drei von vier Männern über 18 Jahre in Deutschland bewerten ihre Gesundheit als gut oder sehr gut. 69 Prozent der Frauen kommen zu dem gleichen Urteil.

Dies ist ein Kernergebnis der GEDA-Studie (Gesundheit in Deutschland aktuell), für die etwa 22.000 Bürger zwischen September 2009 und Juli 2010 befragt wurden.

Die GEDA-Studie ist eine Komponente des Gesundheitsmonitorings des Robert Koch-Instituts. Sie soll dazu beitragen, Politikern zeitnah Informationen zum Gesundheitszustand der Bevölkerung zu geben.

Da nunmehr Ergebnisse aus drei Untersuchungswellen - 2003, 2009 und 2010 - vorliegen, kann die Entwicklung des Krankheitsgeschehens nachgezeichnet werden. Dabei werden erfreuliche, aber auch bedenkliche Trends offenbar.

Um Regionen mit ausreichend großen Fallzahlen zu vergleichen, wurden kleinere Bundesländer zu sogenannten Nielsen-Gebieten zusammengefasst - eine in der Marktforschung übliche Aufteilung.

Damit sind auch regionale Vergleiche möglich. So zeigen sich etwa bei Menschen, die länger als 50 Tage in den letzten zwölf Monaten krank waren, deutliche Unterschiede zwischen Nord- und Süddeutschland.

Erfreuliche Trends

Zu den erfreulichen Trends gehört, dass die über 65-Jährigen ihre Gesundheit immer besser einschätzen. Der Anteil von Frauen, die ihre Gesundheit als gut oder sehr gut bewerten, nahm von 42 (2003) und 46 (2009) auf 49 Prozent (2010) zu. Bei Männern fällt der Anstieg geringer aus (2003/2009: 52; 2010: 56 Prozent).

Die Zunahme chronischer Erkrankungen zeigt sich am Beispiel Diabetes: Der Anteil der Frauen, bei denen ein Arzt nach eigenen Angaben Diabetes diagnostiziert hat, stieg von sieben (2003) auf neun Prozent (2009 und 2010). Bei Männern gaben 8,5 Prozent der Befragten an, Diabetiker zu sein. Das sind 3,5 Prozentpunkte mehr als 2003.

Der Anteil der Befragten mit Adipositas (BMI von mindestens 30) ist bei beiden Geschlechtern stark gestiegen: Er wuchs bei Frauen von 12,5 auf knapp 16 Prozent, bei Männern von 12,8 auf über 16 Prozent. Besonders signifikant ist die Zunahme mit fast fünf Prozentpunkten bei Frauen zwischen 30 und 44 Jahre.

Das Gesundheitsverhalten der Befragten hat sich positiv entwickelt. Als "besonders erfreulich" bezeichnet das RKI die Entwicklung beim Rauchen: 2003 rauchten noch knapp 29 Prozent der Frauen, Ende der Dekade noch 26 Prozent. Bei Männern sank die Rauchquote von 38,3 (2003) auf 33,9 Prozent (2009/10).

Statt zu rauchen haben sich die Bürger offenbar mehr bewegt. Um rund fünf Prozentpunkte auf 64 Prozent ist der Anteil der Frauen gestiegen, die Sport treiben. Bei den Männern bewegten sich zuletzt 64 Prozent regelmäßig, (2003: knapp 61 Prozent).

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