Pflegeausbildung

Hamburg will Finanzierung umstellen

Ab 2014 sollen alle Pflegeeinrichtungen in Hamburg die Kosten für die Ausbildung in der Pflege tragen. Damit soll es mehr Plätze geben.

Veröffentlicht:

HAMBURG. Pflegeeinrichtungen in Hamburg zahlen ab dem kommenden Jahr eine Altenpflegeumlage. Das hat der Hamburger Senat entschieden. Ziel ist eine Erhöhung der Ausbildungskapazitäten.

Über die Umlage tragen künftig alle Einrichtungen die Kosten der Ausbildung - die damit nicht länger einen Wettbewerbsnachteil darstellt. Damit folgt Hamburg vergleichbaren Regelungen in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland.

Die aus der Umlage generierten Mittel fließen in einen Ausgleichsfonds, der von der Hamburgischen Pflegegesellschaft (HPG) verwaltet wird. Ausbildende Einrichtungen erhalten dann ihre Aufwendungen für die Ausbildung aus dem Fonds vergütet.

Die Berechnungsgrundlage wird derzeit von der HPG erarbeitet. In welcher Höhe die einzelnen Einrichtungen belastet werden, steht noch nicht fest. Sie wird in stationären und teilstationären Einrichtungen von der Platzzahl, in ambulanten Einrichtungen von den Erträgen abhängen.

Die bisherige Regelung sieht die Refinanzierung der Ausbildung über die Pflegesätze vor, was zu höheren Preisen und damit Wettbewerbsnachteilen führt.

Hintergrund der Umlage ist die hohe Nachfrage nach Pflegekräften. Rund 1500 Altenpfleger, Gesundheits- und Krankenpfleger sowie Assistenzkräfte in der Pflege werden derzeit in der Region gesucht.

Obwohl die Einrichtungen Fachkräfte benötigen, schaffen viele von ihnen keine Ausbildungsplätze, um Kosten zu sparen. Besonders im ambulanten Bereich wird kaum ausgebildet.

"Altenpflegeausbildung findet hauptsächlich im stationären Bereich statt", sagte HPG-Geschäftsführer Martin Sielaff der "Ärzte Zeitung". Die HPG hatte die neue Regelung eingefordert.

Auch die Pflegekassen begrüßen die Umlage als "Lösung, die eine gleichmäßige Verteilung der Belastungen" ermöglicht. "Wir erwarten, dass die Bereitschaft zur Ausbildung steigt", sagte Hamburgs vdek-Sprecherin Stefanie Kreiss. (di)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Anhörung der Verbände im BMG

Krankenhausreform: Kritik an Warkens „Verwässerungsgesetz“

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Porträt

Der Onkologe und sein Apfel-Cider

Virtuelle Arztkontakte

Doc in the Box: Der Proof of Concept muss noch erbracht werden

Lesetipps
Eine Ärztin führt in der Klinik eine Ultraschalluntersuchung der inneren Organe eines Kindes durch.

© H_Ko - stock.adobe.com

Zwei seltene Ursachen

Diagnose vaginaler Blutungen bei Kindern: Ein Leitfaden für die Praxis