Hausärzte sehen keine rosigen Zukunftsperspektiven für sich

MÜNCHEN (sto). Die Stimmung unter den Hausärzten in Deutschland ist nach wie vor schlecht. Das zeigt der neue GfK Ärzteklima-Index, den die Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung auf der Grundlage einer vierteljährlichen Onlinebefragung von 467 Allgemeinmedizinern und Internisten errechnet hat.

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Wie in den vorangegangenen Befragungen liege der GfK ÄrzteklimaIndex auch im ersten Quartal 2007 mit minus elf Punkten im negativen Bereich, teilte das Marktforschungsunternehmen mit. Zwar seien die Zukunftserwartungen der Hausärzte im Vergleich zum vorhergehenden Quartal mit einem Wert von minus 15 Punkten etwas gestiegen. Die befragten Ärzte sähen die Zukunft des deutschen Gesundheitssystems jedoch immer noch alles andere als rosig. Der GfK Ärzteklima-Index wird aus vier Einzelindikatoren gebildet und sieht eine Bewertung zwischen -50 und +50 Punkten vor.

Besonders auffallend sei, so die Nürnberger Marktforscher, dass alle Zukunftsindikatoren des Ärzteklima-Indexes eine negative Entwicklung prognostizieren. Als Grund für ihre negative Bewertung des Gesundheitswesens nennen die Hausärzte am häufigsten das Überhandnehmen der Bürokratie (61 Prozent). Eine wichtige Rolle spielen auch die schlechte Vergütung (24 Prozent) und schlechte Arbeitsbedingungen als Arzt (15 Prozent). Ein weiterer Grund für die Unzufriedenheit ist den Angaben der Befragten zufolge der Sparkurs im Gesundheitswesen sowie die mangelnde Kompetenz der Gesundheitspolitiker.

Allein gelassen fühlen sich viele Hausärzte bei Fragen der Steuerung ihres Verordnungsverhaltens: 78 Prozent gaben an, über Rabattverträge nicht genügend informiert zu sein. Insgesamt 63 Prozent haben nach eigenem Empfinden bei den Festbetragsregelungen Informationsdefizite. 41 Prozent gaben an, über die Aut-idem-Regelung nicht ausreichend Bescheid zu wissen.

89 Prozent der Befragten sehen sich durch die Bonus-Malus-Regelung in ihrer Therapiefreiheit eingeschränkt. Rabattverträge und Arzneimittelbudgets werden von drei Viertel der Befragten als weitere Regelungen genannt, die das Therapieverhalten beschränken.

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