Hausärzte werfen Rösler Wortbruch vor

BERLIN (sun). Berliner Hausärzte werfen Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) vor, sein Wort zu brechen. Dieser plane entgegen der Zusage durch den Koalitionsvertrag, die hausarztzentrierte Versorgung abzuschaffen. Damit sei die hausärztliche Versorgung bundesweit "akut gefährdet".

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Der Paragraf 73b müsse daher in seiner jetzigen Form bestehen bleiben, fordert der Berliner Hausärzteverband. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, haben einige Berliner Hausärzte am Samstag und Sonntag den Tag der offenen Tür im Bundesgesundheitsministerium genutzt, um vorm BMG auf die "drohenden Versorgungsdefizite" aufmerksam zu machen. "Rösler will den Wettbewerb um neue Versorgungsstrukturen beseitigen und setzt auf eine vom Staat durchregulierte Medizin", sagte der Chef Berliner Hauärzteverbands, Dr. Wolfgang Kreischer, der "Ärzte Zeitung".

Der Gesundheitsminister erhöhe den Versicherten die Krankenkassenbeiträge und nehme ihnen "den Hausarzt an der Ecke weg". Von "Vielfalt und Wettbewerb" - wie es der Koalitionsvertrag verspreche - sei keine Rede mehr. Daher wollten Berliner Hausärzte Passanten "sachlich über die Zukunft der ambulanten Versorgung" aufklären.

In Berlin seien Defizite in der hausärztlichen Versorgung bereits akut: Es fehlten etwa 200 bis 300 Allgemeinmediziner, so Kreischer. Nach Auffassung des Hausärzteverbands könnten Hausarztverträge das Versorgungsproblem auffangen. Diese böten den Allgemeinmedizinern Planungssicherheit und machten damit den Hausarztberuf wieder attraktiver.

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