EBM-Reform

Hausärzteverband vermisst klare Daten

Der Deutsche Hausärzteverband trägt die Beschlüsse der KBV-Delegierten zur EBM-Reform mit. Belastbare Zahlen über die Folgen für die Honorare fehlten aber.

Veröffentlicht:
Video

An dieser Stelle finden Sie Inhalte von movingimage EVP GmbH Um Videos von movingimage zu integrieren, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von movingimage übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Mehr Informationen dazu finden Sie hier .

Veröffentlicht: 29.05.2013 © Springer Medizin

HANNOVER. Bei der Diskussion um einen neuen EBM hat der Hausärzteverband seine bisherige grundsätzliche Ablehnung aufgegeben und trägt die jüngsten Beschlüsse der KBV-Delegierten mit.

Danach werden eigenständige Honorartöpfe für die Vergütung von Haus- und Fachärzten mit dem Ziel etabliert, die Grundversorger zu stärken. Diese sollen nach dem Versorgungsbedarf differenziert künftig weiterentwickelt werden.

Bei der Delegiertenversammlung des Hausärzteverbands Mitte April in Wolfsburg hatte Verbandschef Ulrich Weigeldt eine getrennte Entwicklung der Gesamtvergütung "ohne Hintertürchen, Tricks und doppelte Böden" als zentrale Forderung formuliert.

Künftig müssten Honorarabflüsse bedingt durch Vorwegabzüge für fachärztliche Leistungen definitiv ausgeschlossen werden.

Unzufrieden zeigte sich Weigeldt nun, dass die KBV die Konsequenzen dieser Honorartrennung bisher nicht transparent gemacht habe: "Wir haben bis heute keine belastbaren Zahlen und Simulationsberechnungen präsentiert bekommen", sagte er der "Ärzte Zeitung".

"Können auch mit Bürgerversicherung leben"

Dem widersprach KBV-Chef Dr. Andreas Köhler: Simulationsberechnungen seien in den Gremien "breit diskutiert" worden. Zudem setze das Trennungsverfahren bei den Honorartöpfen auf alten - also bekannten - Zahlen auf.

Im Juni, wenn in einer Sondervertreterversammlung der KBV neue Simulationsberechnungen präsentiert werden, könnte die Kritik an dem Trennungsverfahren neu aufbrechen.

Anders als etliche Facharztgruppen werden Hausärzte mit der Bürgerversicherung und einem daraus resultierenden einheitlichen Honorar für GKV- und Privatpatienten nach Auffassung des Hausärzteverbandes kein Problem haben.

"Wir können auch mit einer Bürgerversicherung leben, sagte Eberhard Mehl, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hausärzteverbandes, am Montag im Vorfeld des Deutschen Ärztetages, der sich mit den Finanzierungsgrundlagen der Krankenversicherung befassen wird.

Eine Ursache dafür seien die Verträge zur hausarztzentrierten Versorgung, die Ärzte für Allgemeinmedizin von Entwicklungen im EBM unabhängig machen. Der Hausärzteverband werde insofern keine Wahlempfehlung abgeben.

Eine jüngst vorgestellte Studie der privaten Abrechnungsstellen hatte ergeben, dass Hausärzte aus der Privatliquidation unter allen Arztgruppen die geringsten Zusatzhonorare generieren. (Redaktion)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Vereinbarung der Vertragspartner in Baden-Württemberg

AOK-Hausarztvertrag: HÄPPI-Praxen erhalten Zuschläge

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Negative Rückmeldungen

Hamburger Praxen ziehen durchwachsene ePA-Bilanz

Pro & Contra

Vorhofflimmern: Sollten alle über 65 Jahre eine Smartwatch tragen?

Lesetipps
Ein Mitarbeiter empfängt ein Fax aus einem Faxgerät.

© piyaphunjun / stock.adobe.com

Datenschutz

Rezeptversand per Fax: Empfängernummer überprüfen – sonst droht Bußgeld

HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick