Kammerwahl in Brandenburg

Hausarzt-Listen treten gegeneinander an

Bei der Kammerwahl in Brandenburg haben Hausärzte die Qual der Wahl. Gleich mehrere Listen buhlen um ihre Gunst - auch innerhalb der eigenen Fachgruppe.

Angela MisslbeckVon Angela Misslbeck Veröffentlicht:

POTSDAM. Insgesamt treten zehn Listen zur Wahl der Delegiertenversammlung an. Viele von ihnen vertreten Ärzte in bestimmten Tätigkeitsfeldern, wie zum Beispiel Betriebsärzte, Notärzte oder Ärzte im Gesundheitsdienst.

Der Marburger Bund schickt den langjährigen Kammerpräsidenten Dr. Udo Wolter erneut als Spitzenkandidat ins Rennen. Die Liste des Hartmannbundes wird wieder von Kammervizepräsidentin Dr. Elke Köhler angeführt.

Gespaltener Hausärteverband

Spannend wird die Wahl vor allem für die niedergelassenen Ärzte in Brandenburg. Um ihre Gunst werben neben dem Hartmannbund vier weitere Listen.

Mit der Liste Bündnis für Brandenburg treten die beiden fachärztlichen Vorstandsmitglieder der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg Dr. Hans Joachim Helming und Dr. Peter Noack sowie der Präsident der Vertreterversammlung Dr. Torsten Braunstorf an. Die Liste Freier Arztberuf versammelt Ärzte verschiedener Fachrichtungen um den Potsdamer Psychiater Dr. Stephan Alder.

Der Hausärzteverband, der bei der letzten Kammerwahl im Jahr 2008 die zweitstärkste Fraktion stellte, zeigt sich diesmal gespalten.

Die Hausärzte im BDA, dem Berlin-Brandenburger Altverband, treten gemeinsam mit dem Brandenburger Medi-Verbund gegen die Liste Hausärzte Brandenburg an, auf der die Kandidaten des eigenständigen Hausärzteverbands Brandenburg versammelt sind.

Der junge märkische Verband hatte nach eigenen Angaben eine gemeinsame Wahlliste mit den Mitgliedern des Altverbands angestrebt, die jedoch nicht zustande kam.

Der Vorsitzende des Hausärzteverbands Brandenburg Dr. Johannes Becker bedauert das: "Es geht um die Vertretung in der Standesorganisation und nicht um Honorarpolitik. Da gibt es fast nur Gemeinsamkeiten", sagte er der "Ärzte Zeitung".

Deadline für die Briefwahl ist der 5. September

Führende Hausarztkandidaten der BDA/Medi-Liste waren nicht erreichbar. Die Wahlaufrufe der beiden Listen zeigen große Übereinstimmung bei inhaltlichen Fragen. Beide votieren für Delegation statt Substitution und fordern unter anderem eine praxisnahe Medizinier-Ausbildung.

Dabei positioniert sich die Liste des Brandenburger Hausärzteverbands ausdrücklich für die Errichtung einer Medizinischen Hochschule in Brandenburg.

Die Wahlurne für die Briefwahl bei der märkischen Ärztekammer wird am 5. September um 17 Uhr geschlossen. Dann wird sich zeigen, ob der Neuzuschnitt der Listen und neue landesspezifische Themen wie die Medizinhochschule sich auf die Wahlbeteiligung auswirken. Sie erreichte bei der letzten Kammerwahl in Brandenburg 2008 gerade noch die 40-Prozent-Marke.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Glosse

Die Duftmarke: Personalisierte Medizin

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Datenschutz ist zugleich auch Praxisschutz

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung