Hebammen und Logopäden wollen an die Universitäten

BERLIN (ble). Die Forderung der Bundesländer nach einer Akademisierung der Ausbildung von nicht-ärztlichen Medizinberufen ist bei einer Anhörung im Bundestag auf ein unterschiedliches Echo gestoßen.

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Nach einer Initiative der Länderkammer sollen Hebammen, Logopäden sowie Physio- oder Ergotherapeuten künftig nicht nur an Fachschulen, sondern auch an Hochschulen ausgebildet werden können. Der Deutsche Bundesverband für Logopädie (DBL) bezeichnete das Gesetzesvorhaben als einen "deutlichen und begrüßenswerten Schritt in die richtige Richtung", dem weitere folgen müssten. International sei eine akademische Ausbildung in diesen Berufen bereits Realität. Die Arbeitsgemeinschaft Medizinfachberufe bezeichnete die Pläne als "überfällig". Auch der Deutsche Pflegerat betonte, er stehe zur "Aufwertung der Berufsausbildung".

Skeptisch äußerte sich hingegen der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen. Es sei ein Trugschluss anzunehmen, dass eine Verbesserung der Ausbildung ausschließlich durch eine Akademisierung zu erreichen sei. Vielmehr sei dies auch durch eine Verbesserung der Fachschulausbildung möglich.

Die GKV befürchtet, dass bei einer Hochschulausbildung der Praxisaspekt nicht ausreichend berücksichtigt wird. Kritik kam auch von der Deutschen Krankenhausgesellschaft: Eine weitere Akademisierung nichtärztlicher Gesundheitsberufe sei "nicht zwingend notwendig". Auf die Gefahr der Abwertung nichtakademischer Abschlüsse verwies die Gewerkschaft Verdi.

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