Thüringen

Helfer für Alleinstehende mit Demenz

Die Alzheimer Gesellschaft Thüringen will alleinlebenden Demenzpatienten freiwillige Helfer zur Seite stellen. Sie sollen für mehr Durchblick bei den Förderoptionen sorgen.

Veröffentlicht:
Schuhe zwischen den Lebensmitteln im Kühlschrank, so etwas kann bei Patienten mit Demenz vorkommen.

Schuhe zwischen den Lebensmitteln im Kühlschrank, so etwas kann bei Patienten mit Demenz vorkommen.

© Alzheimer Gesellschaft Thüringen

ERFURT (rbü/jvb). Damit Alleinstehende mit Demenz nicht allein gelassen bleiben, stellt ein Modellprojekt der Alzheimer Gesellschaft Thüringen ihnen im frühen Stadium einen ehrenamtlichen Helfer an die Seite.

Es gehe dabei nicht um eine Betreuung rund um die Uhr, sondern um die Organisation erster wichtiger Angelegenheiten direkt nach der Diagnose, damit der Erkrankte sich im oft undurchsichtigen Vorsorgesystem zurechtfinde, teilte der Verein mit.

"Die Helfer informieren die Betroffenen etwa darüber, welche Ansprüche auf zusätzliche Leistungen sie schon in der Pflegestufe 0 haben", sagte Carmen Glandien, Projektleiterin bei der Alzheimer Gesellschaft Thüringen, der "Ärzte Zeitung".

Ebenso beraten und begleiten sie auf Wunsch die Demenzpatienten auch zu anstehenden Besuchen beim Arzt, Ämtern und Krankenkassen. Dafür werden sie von der Alzheimer Gesellschaft geschult.

In den kommenden Monaten soll das Projekt in zwei Modellregionen etabliert werden: in der kreisfreien Stadt Suhl in Südthüringenund im südlichen Altenburger Land in Ostthüringen.

Dort ist der Anteil von Menschen mit Demenz höher als im Landesdurchschnitt - knapp zwei Prozent der Bevölkerung sind betroffen. "In diesen Landkreisen leben viele der Betroffenen allein, da die Familien aus beruflichen Gründen weggezogen sind", erläutert Glandien.

Ein wichtiges Bindeglied für die Begleitung von Anfang an seien die ambulanten Fach- und Allgemeinärzte vor Ort. Die Alzheimer-Gesellschaft hofft auf ärztliche Unterstützung des Projekts, das vorerst bis Anfang 2014 angelegt ist.

Es werden ehrenamtliche Helfer gesucht. Sie erhalten eine zertifizierte Schulung und sollen mit Ärzten ein Netzwerk schaffen, das es alleinstehenden Demenz-Erkrankten erlaubt, möglichst lange in gewohnter Umgebung zu bleiben. In Thüringen leben bereits 44.000 Menschen mit Demenz.

Gratis Bestellung von Projektflyern für die Praxis: info@alzheimer-thueringen.de

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

„Verantwortungsvoller Schritt“ oder „unsolider Haushaltstrick“?

Pflege auf Pump: Kassen warnen vor Schuldenkrise bei der Pflege

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Red Flags

Rückenschmerz: Wer muss sofort ins MRT?

Große Fall-Kontroll-Studie

Demenz: Offenbar erhöhte Mortalität mit Benzodiazepintherapie

Lesetipps
Vier mittelalte Frauen laufen gemeinsam über eine Wiese und lachen.

© Monkey Business / stock.adobe.com

Wechseljahre

5 Mythen rund um die Perimenopause: Eine Gynäkologin klärt auf

Makro-Nahaufnahme eines Auges mit okulärer Rosazea.

© Audrius Merfeldas / stock.adobe.com

Schwere Komplikationen möglich

Augen-Rosazea: Erst sind’s die Lider, später auch die Hornhaut