Klinikplan

Hessen soll starke Personaldecke zusagen

Die Novellierung des Hessischen Klinikplans läuft. Nun hat die Kammer Forderungen vorgetragen.

Von Jana Kötter Veröffentlicht:

FRANKFURT/MAIN. Ohne ärztliches und pflegerisches Personal keine hochwertige Patientenversorgung: Daran hat die Delegiertenversammlung der Landesärztekammer Hessen nun erinnert und das hessische Gesundheitsministerium bei ihrer Sitzung am Samstag dazu aufgefordert, die ausreichende Personalbesetzung im derzeit in Überarbeitung befindlichen Krankenhausplan zu verankern.

Die chronische Unterfinanzierung der Kliniken führe aktuell zu Personalabbau und damit zu Überlastung und Demotivation des verbleibenden Personals, kritisierten die Delegierten. "In Patientenbefragungen wird als Hauptkritikpunkt immer wieder die fehlende Zeit des ärztlichen und pflegerischen Personals für eine humane Patientenversorgung beklagt."

Nach Überzeugung der Delegierten erfüllen die geplanten Qualitätskriterien des Krankenhausplans nicht den Anspruch an die von der Politik propagierte Qualitätsoffensive. Hessens Gesundheitsminister Stefan Grüttner (CDU) widersprach in diesem Punkt: Bei der Festlegung der Qualitätskriterien für den Krankenhausplan sei es um notwendige strukturelle Reformen gegangen, die der verbesserten Versorgung der Patienten dienten. So müssten in Zukunft Mindestmengen durchgesetzt und der Qualitätswettbewerb angekurbelt werden. Wenn es bei Krankenhäusern zu Abschlägen für unzureichende Qualität komme, dürfe dies nicht dauerhaft sein: "Wir werden nicht akzeptieren, dass es schlechte Qualität gibt." Als Konsequenz werde eine Klinik aus dem Krankenhausplan herausgenommen.

Die ausreichende Versorgung von Patienten stehe auch bei der Ökonomisierung, die jedoch unumgänglicher Teil des Gesundheitswesens sei, nicht zur Disposition, betonte der Minister (die "Ärzte Zeitung" berichtete in ihrer App-Ausgabe).

Um für Not-und Großschadensfälle gewappnet zu sein, haben die Delegierten die Landesregierung darüber hinaus aufgefordert, bei der Novellierung des Planes für eine ausreichende Zahl von Notaufnahmestationsbetten zu sorgen. "Diese Festlegung ist Voraussetzung, um in einem Flächenland wie Hessen die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen", hieß es.

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