Maßnahmen

Hilfe für junge Pflegende beschlossen

Schulen sollen für die Bedürfnisse pflegender Jugendlicher stärker sensibilisiert werden.

Veröffentlicht:

BERLIN. Kinder und Jugendliche in Pflegeverantwortung brauchen mehr Unterstützung. Das fordert ein Berliner Bündnis aus Kliniken, Krankenkassen und Beratungsstellen.

Bei einer Fachtagung einigten sich die Berliner Akteure auf verschiedene Maßnahmen. Ein gemeinsames Positionspapier sieht vor, dass Verantwortliche in Schulen, in Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens und der Jugendhilfe für dieses Thema stärker sensibilisiert werden.

Auch der Medizinische Dienst der Krankenkassen und ambulante Pflegedienste sollen auf die Situation von jungen Pflegenden aufmerksam gemacht werden. Vorgesehen ist zudem, dass bestehende Entlastungsangebote gebündelt und leichter zugänglich gemacht und Möglichkeiten der Selbsthilfe bekannter gemacht werden.

"Kinder und Jugendliche, die pflegen, sind ganz besondere Kümmerer. Sie brauchen Entlastung und Hilfe", so Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) anlässlich des Fachtages. Sie wies auf das Projekt und die Webseite pausentaste.de hin, das das Bundesfamilienministerium am Jahresanfang gestartet hat.

In Berlin ist bereits 2017 die Webseite und Onlineberatung echt-unersetzlich.de gestartet. 11.500 Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren pflegen in der Bundeshauptstadt nach Angaben der Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kolat (SPD) ihre Angehörigen.

Sie kündigte noch für dieses Jahr eine Berliner Strategie zur Unterstützung pflegender Angehöriger an. "Die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen hat darin einen festen Platz", so Kolat.

Doch: "Die wenigsten Jugendlichen würden von sich aus Hilfe suchen – selbst bei großer Belastung", meint Benjamin Salzmann, von der Fachstelle für pflegende Angehörige des Diakonischen Werk Berlin-Stadtmitte, der das EU-geförderte Projekt EPYC (Empowering Professionals to support Young Carers) leitet.

Lehrerinnen, Sozialarbeiterinnen und Pflegekräften komme daher eine wichtige Rolle zu. Das EPYC-Projekt will sie mit Informationen über die Auswirkungen von Pflegeverantwortung in Kindheit und Jugend dazu anleiten, Betroffene zu erkennen und anzusprechen. (ami)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zum „Zuhause-Arzt“

Ein Arzt für Hausbesuche? Eine Überlegung wert!

Alternatives Versorgungsmodell

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Alternatives Versorgungsmodell

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Lesetipps
Frühgeborenes Baby schlafend im Inkubator auf der Intensivstation mit angeschlossenen Überwachungskabeln.

© Toshi Photography / stock.adobe.com

Frühgeburt

Frühgeborene: Was bringen Probiotika?

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus