In Bremens Arztpraxen sind viele Sprachen zu Hause

Sprachbarrieren sind in Bremer Praxen nach Angaben der KV eher selten.

Veröffentlicht:
Polyglott - erwünscht am Empfangstresen.

Polyglott - erwünscht am Empfangstresen.

© Foto: ISO K°- photographyFotolia.com

BREMEN (cben). Laut einer Erhebung der KV Bremen sprechen in jeder vierten Arzt- und Psychotherapeuten-Praxis mindestens ein Kollege oder eine Schwester russisch, türkisch, polnisch oder eine andere Fremdsprache.

"Sprachbarrieren und religiöse sowie kulturelle Unterschiede stellen Ärzte bei der Behandlung von Patienten mit Migrationshintergrund vor besondere Herausforderungen", erklärte KV-Chef Dr. Till Spiro. "Da ist es gut zu wissen, dass in vielen Bremer und Bremerhavener Praxen zumindest die Sprache keine allzu große Hürde mehr bedeutet. Laut Integrationskonzeption des Landes Bremen liegt der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund in Bremen "bei über 20 Prozent, in der Altersgruppe der 18- bis 30-Jährigen bei über 30 Prozent.

Somit ist rund ein Viertel der Bremer Bevölkerung aus dem Ausland zugezogen oder ist Mitglied einer Familie mit Migrationsbiografie." Um so wichtiger dürften Sprachkenntnisse in den Bremer Arztpraxen sein. 79 Prozent aller Bremer Ärzte und Psychotherapeuten geben an, mindestens eine Fremdsprache im Praxisalltag zu nutzen. Das Spektrum reiche von Englisch und Französisch bis hin zu Indonesisch und Japanisch.

Die KV-Erhebung hat ergeben, dass in 77 Praxen russisch gesprochen wird, gefolgt von italienisch (62), türkisch (21), polnisch (21), arabisch (13), persisch (12), griechisch (12), rumänisch (11) und portugiesisch (10). Insgesamt jede vierte ambulante Einrichtung im Bundesland gibt in ihrer Praxisbeschreibung eine oder mehrere Zuwanderersprachen an. KV, die Ärztekammer Bremen und das Internetportal "bremen.online" haben im Jahr 2000 beim Bremer Ärztenavigators eine Suchfunktion nach Sprache eingerichtet. Damit war Bremen bundesweit Vorreiter.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gesetzgebungsvorhaben des BMG

Was das Gesundheitsministerium plant – und was es liegenlässt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Lesetipps
Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

Bei der Frage, ob und wann die Nieren gespült werden sollten, herrscht Uneinigkeit.

© Hifzhan Graphics / stock.adobe.com

Akutes Nierenversagen

Fragwürdige Nierentherapien: Nicht unnötig spülen!