Forderung nach Übergangsfinanzierung

Johanniter-Krankenhaus Geesthacht stellt Insolvenzantrag

Geesthachter Klinik begründet den Insolvenzantrag mit „chronischer Unterfinanzierung". Im vergangenen Jahr fuhr das Krankenhaus erhebliche Verluste ein.

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Geesthacht. Das nächste Krankenhaus in Schleswig-Holstein hat Insolvenzantrag gestellt: Das Johanniter-Krankenhaus Geesthacht und die Klinik für Geriatrie und Seniorenhaus GmbH haben ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt.

Für sein MVZ an der Bergedorfer Straße beantragte das Unternehmen zugleich Regel-Insolvenz. Als Grund für diesen Schritt nannte die Geschäftsführung drohende Zahlungsunfähigkeit.

Der Geschäftsbetrieb soll in allen Einrichtungen ohne Einschränkungen fortgeführt werden. Für die defizitäre Situation im Klinikbetrieb machten die Gesellschafter „chronische Unterfinanzierung" verantwortlich. Das Jahr 2023 hatte das Krankenhaus mit Verlusten in Millionenhöhe abgeschlossen.

„Nicht über Patientenzahlen refinanzierbar"

„Für die Versorgungsaufträge der Grund- und Regelversorgung mit Notfallversorgung sowie die Geburtshilfe sind erhebliche Kostenstrukturen vorzuhalten, die über die Patientenzahlen nicht refinanzierbar sind", teilte das Unternehmen mit. Wegen des Fachkräftemangels habe man verstärkt teure Leiharbeitskräfte rekrutieren müssen.

Im Insolvenzverfahren will sich das Krankenhaus, sollten Gespräche mit öffentlichen Trägern scheitern, auf die Suche nach alternativen Investoren machen.

Auch im schleswig-holsteinischen Landtag war der Insolvenzantrag Thema. „Den Krankenhäusern im Land geht langsam der Atem aus. Karl Lauterbach steckt mit seiner Krankenhausreform fest und die Länder mauern", kritisierte FDP-Fraktionschef Christopher Vogt. Er forderte eine Übergangsfinanzierung, die die Kliniken bis zum Umstrukturierungsprozess finanziell absichert. Er befürchtet, dass sonst weitere Kliniken im Norden in Schieflage geraten. Wie berichtet, waren bereits Kliniken in Rendsburg, Flensburg und Bad Bramstedt im Insolvenzverfahren. (di)

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