KV Bayerns moniert Bürokratie durch HzV
In Bayern bestehen zur Zeit 115 Verträge zur hausarztzentrierten Versorgung jenseits der KV.
Veröffentlicht:
"Die Bereinigung der HzV-Honorare bindet erhebliche Ressourcen." (Dr. Gabriel Schmidt, Vorstandsvize der KVB)
© KVB
MÜNCHEN (sto). Derzeit gibt es in Bayern nach Angaben der KV 115 Verträge zur hausarztzentrierten Versorgung (HzV) des Bayerischen Hausärzteverbandes (BHÄV). Für die KV seien die Verträge mit einem erheblichen bürokratischen Mehraufwand verbunden, erklärte der Vorstandsvize der KV Bayerns (KVB), Dr. Gabriel Schmidt, bei der Vertreterversammlung.
In die HzV-Verträge seien derzeit etwa drei Millionen Versicherte eingeschrieben, davon allein 2,5 Millionen bei der AOK Bayern. Schon jetzt binde die Bereinigung des hausärztlichen Honorars im Kollektivvertrag erhebliche personelle und technische Ressourcen in der KV.
Mit der Einführung Qualifikationsgebundener Zusatzvolumen (QZV) zum 1. Juli zusätzlich zu den Regelleistungsvolumina (RLV) werde sich der Aufwand potenzieren. Es wäre daher einfacher gewesen, wenn die Kassen den Hausärzten in Bayern für alle Behandlungsfälle 20 Euro zusätzlich bezahlen würden, meinte Schmidt. "Die Hausärzte hätten dann ein vernünftiges Honorar und das ganze wäre trotzdem kostengünstiger", sagte der KVB-Vize.
Weil in der Regel ältere Versicherte mit einem etwa 20 Prozent höheren Leistungsbedarf in einen HzV-Vertrag eingeschrieben werden, relativiere sich der Honorarzuwachs, erklärte Schmidt unter Hinweis auf den AOK-Hausarztvertrag. Zugleich sinke der Fallwert von AOK-Patienten, die nicht eingeschrieben sind, aufgrund des geringeren Behandlungsbedarfs.
Durch die pauschale Vergütung in der hausarztzentrierten Versorgung liege das Morbiditätsrisiko für die tendenziell älteren und kränkeren Versicherten bei HzV-Ärzten, so die Schlussfolgerungen Schmidts. Deshalb sollte die Basisversorgung weiterhin über den Kollektivvertrag laufen, forderte er. Zusätzliche Leistungen sollten dann über Add-on-Verträge bezahlt werden.