KV Bayerns verlangt objektive Fakten für Ärzte-TÜV

MÜNCHEN(sto). Die KV Bayerns (KVB) hat in den vergangenen Jahren mehrere Initiativen gestartet, um in der ambulanten medizinischen Versorgung mehr Transparenz über das Leistungsgeschehen zu schaffen.

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Mit diesem Hinweis hat KVB-Vorsitzender Dr. Axel Munte auf das Vorhaben der AOK reagiert, im Internet ein Ärztebewertungssystem etablieren zu wollen (wir berichteten). Über die Online-Arztsuche der KVB sei es schon jetzt möglich, Ärzte anhand verschiedener Suchkriterien wie nachgewiesene Spezialkenntnisse und Zusatzqualifikationen, Fremdsprachenkenntnisse sowie Serviceangebote, unter anderem zu besonderen Sprechstundenzeiten, zu finden.

Im Prinzip liege es in der Verantwortung der ärztlichen Standesvertretungen, den Patienten eine Richtschnur zu geben, wie sie den für sie passenden Arzt finden. Dafür gebe es objektive Kriterien, wie beispielsweise die regelmäßige Teilnahme der Ärzte an Fortbildungsveranstaltungen oder an Qualitätsmaßnahmen.

Mit dem von der KVB in Kooperation mit mehreren Krankenkassen im vergangenen Jahr gestarteten Qualitätsprogramm zur "Ausgezeichneten Patientenversorgung" habe man in Bayern eine gute Basis, um ein Internetportal mit objektiven Fakten zu versehen, betonte Munte. Entscheidend für ein Bewertungssystem sei, ob die notwendige Objektivität der Beurteilungen hinreichend gegeben sei, erklärte Munte, der dem Vorhaben der AOK prinzipiell offen gegenübersteht.

So könne eine hohe Beliebigkeit der Bewertungen vermieden werden, wie sie bei bereits bestehenden und vergleichbaren Angeboten im Internet herrsche. "Es kann und darf nicht sein, dass eine Art öffentlicher Pranger für Ärzte im Internet aufgebaut wird", sagte Munte.

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