KV Bayerns will neue Wege bei Praxisgebühr

MÜNCHEN (sto). Neue Wege bei der Praxisgebühr und eine höhere Bewertung der Erstanamnese und Erstuntersuchung fordert der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB), Dr. Axel Munte.

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Die Praxisgebühr habe anfangs durchaus eine Steuerungswirkung gezeigt, erklärte Munte. Diese Wirkung sei im Laufe der Zeit jedoch durch die verschiedensten Versorgungsverträge, bei denen die Versicherten großenteils von der Praxisgebühr befreit werden, teilweise verloren gegangen.

"Inzwischen wird aufgrund der vielen Befreiungen bei nicht einmal mehr einem Drittel aller Arztbesuche eine Praxisgebühr eingezogen. Damit entgehen der GKV Einnahmen in Milliardenhöhe", erklärte der stell-vertretende Vorsitzende der KV Bayerns Dr. Gabriel Schmidt.

Nach Ansicht des KVB-Vorstandes müsse man jetzt auch darüber nachdenken, ob man statt der einmaligen Gebühr in Höhe von zehn Euro pro Quartal eine moderate Eigenbeteiligung der Versicherten für jeden Arztbesuch in Rechnung stellt.

Ziel solch einer Reform in der GKV müsse eine Aufwertung des einzelnen Arzt-Patienten-Kontaktes sein. "Wir wollen keine Fließbandmedizin, bei der die Patienten im Fünf-Minuten-Takt durch die Sprechzimmer geschleust werden", sagte Munte in einer Mitteilung.

Deshalb sollten das erste Arzt-Patienten-Gespräch, die Erstanamnese und die Erstuntersuchung künftig deutlich besser honoriert werden, so der KV-Chef.

"Ein noch intensiveres Erstgespräch zwischen Arzt und Patient und eine modern und nachvollziehbar dokumentierte Erstuntersuchung werden die spätere Betreuung der Patienten verbessern und so manchen Nachfolgetermin verzichtbar machen", prognostizierte Munte.

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