Hessen
KV kritisiert Klinikreform scharf
FRANKFURT/MAIN. Anstatt den Grundsatz "ambulant vor stationär" zu stärken, öffne das Krankenhausstrukturgesetz die Kliniken weiter für die ambulante Versorgung. Das hat Frank Dastych, Chef der KV Hessen, am Dienstag scharf kritisiert.
Auch versäume das zu Jahresbeginn in Kraft getretene Gesetz, Patienten durch die vorhandenen Strukturen zu steuern, ergänzte Stellvertreter Dr. Günter Haas.
Mehr als ein Drittel der Notfallleistungen der Kliniken erfolgte zu einer Tageszeit, zu der die Praxen geöffnet seien.
Die im Gesetz vorgesehenen Portalpraxen lehne die KV daher nicht per se ab, machte Dastych deutlich; nach der Reform des ärztlichen Bereitschaftsdienstes in Hessen seien heute bereits 54 der 58 vorhandenen ÄBD-Zentralen an Krankenhäusern oder in deren unmittelbaren Nachbarschaft angesiedelt.
Kliniken müssten jedoch die gesetzten "Spielregeln" einhalten, forderte Dastych.
Unrentable und "für die Versorgung irrelevante" Häuser sollten geschlossen werden, forderte der KV-Chef weiter. Stattdessen würden sie "nun mit erheblichen Finanzmitteln aus den Honorartöpfen der niedergelassenen Ärzte künstlich am Leben erhalten". (jk)