Brandenburg

Kasse piesackt Ärzte

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POTSDAM. Ärzte in Brandenburg müssen bei Arzneiverordnungsprüfungen offensichtlich häufig ihren Sprechstundenbedarf rechtfertigen.

Vor allem die AOK Nordost versucht nach Angaben der KV Brandenburg (KVBB), Ärzte für bestimmte Mittel in Regress zu nehmen, die sie über Sprechstundenbedarf bezogen haben. Das geht aus einem Interview von "KVintern" mit der beratenden Apothekerin Marianna Kaiser der KVBB hervor.

"Die AOK behauptet, diese Mittel seien nicht über Sprechstundenbedarf zu beziehen - obwohl sie schon seit Jahren in der Vereinbarung zum Sprechstundenbedarf gelistet sind", so Kaiser im Gespräch mit "KVintern".

Neue Mitarbeiter bei der Kasse würden die Sprechstundenbedarfsvereinbarung offensichtlich anders interpretieren, so Kaiser weiter. "Ärzte mit Regressen zu bedrohen, nur weil sich die Sachbearbeiter geändert haben, ist nicht im Sinn einer Wirtschaftlichkeitsprüfung", sagte die Beratungsapothekerin "KVintern".

Nach ihren Angaben sind die Brandenburger Ärzte dafür seltener mit Richtgrößenregressen bedroht als ihre Berliner Kollegen, bei denen die Sprechstundenbedarfs-Problematik laut Kaiser eine geringere Rolle spielt. 33 Praxen in Brandenburg waren den Angaben zufolge 2012 in der Richtgrößenprüfung für Arzneimittel.

Davon erhielten drei Regresse, fünf eine individuelle Beratung und vier eine normale Beratung. In 21 Fällen sei keine Maßnahme ergriffen worden. Zehn Widersprüche sind vor dem Beschwerdeausschuss anhängig.

Für Heilmittelverordnungen kamen 2012 insgesamt 38 Praxen in die Prüfung. Außer zwei individuellen und zwei normalen Beratungen wurden keine weiteren Maßnahmen verhängt. Zwei Widersprüche laufen noch. (ami)

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