Beitragssätze

Kassen fahren 2018 bei Zusatzbeiträgen auf Sicht

Trotz günstiger Konjunktur und steigenden Beitragseinnahmen bleibt die Mehrheit der Kassen bei ihren – teilweise hohen – Zusatzbeiträgen.

Veröffentlicht:

BERLIN. Immer mehr Krankenkassen geben Entscheidungen über Zusatzbeiträge für 2018 bekannt.

  • AOK: Die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland senkt ihren Zusatzbeitrag um 0,1 Punkte. Sie erhebt ab kommenden Jahr dann einen Obolus von 1,0 Prozent. Die Schwesterkasse in Niedersachsen belässt ihren Zusatzbeitrag unverändert bei 0,8 Prozent und weist somit einen Beitragssatz von 15,4 Prozent auf.
  • Knappschaft: Für die rund 1,6 Millionen Versicherten der Knappschaft bleibt der Zusatzbeitrag mit 1,3 Prozent (15,9 Prozent Beitragssatz) stabil.
  • Betriebskassen: In der BKK-Familie bleiben die Zusatzbeiträge ganz überwiegend unverändert. Allerdings variiert die Höhe des Zusatzbeitrags erheblich. Mehrere Kassen haben entsprechende Entscheidungen bereits bekannt gegeben. Darunter sind die Bosch BKK (0,9 Prozent, 15,5 Prozent gesamt) sowie die mit rund 700.000 Versicherten drittgrößte BKK, die Viactiv Krankenkasse.

Sie hält den Zusatzbeitrag bei 1,7 Prozent (16,3 Prozent Beitragssatz) stabil. Die Audi BKK mit nach eigenen Angaben rund 660.000 Versicherten behält ihren Zusatzbeitrag von 0,7 Prozent (15,3 Prozent gesamt) im vierten Jahr in Folge konstant.

Im Oktober hat das Bundesgesundheitsministerium den durchschnittlichen Zusatzbeitrag von 1,1 auf 1,0 Prozent gesenkt – unter dem Protest der Kassen. Vorausgegangen war dem ein Streit im Schätzerkreis des Bundesversicherungsamts. Das BMG schätzt die Ausgaben im kommenden Jahr auf 236,2 Milliarden Euro, die Kassen hingegen auf 237,3 Milliarden Euro. Die Differenz macht etwa die strittigen 0,1 Prozentpunkte aus.

Im laufenden Jahr weisen 53 Kassen einen Zusatzbeitrag von weniger als 1,1 Prozent auf, 32 Kassen liegen über diesem Wert. Weil die Mehrheit der Kassen ihren Beitragssatz konstant hält, der durchschnittliche Zusatzbeitrag aber sinkt, dürfte sich 2018 das statistische Gesamtbild verschieben. (fst)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Mit Eigenvorsorge und Pflegezusatzversicherung

Neues CDU-Grundsatzprogramm: Hausärzte erste Anlaufstelle

Kritik an Regierungsplänen

G-BA-Chef Hecken: Ärzten droht Burn-out nicht vom Geldzählen!

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Nierenkomplikationen

DOAK von Vorteil bei Vorhofflimmern und Niereninsuffizienz

Lesetipps
Das Maximum in Europa für die Facharztweiterbildung seien fünf Jahre, das Minimum drei Jahre. „Nur so als Überlegung, ob und wo man reduzieren könnte“, sagte Prof. Henrik Herrmann (links), der zusammen mit Dr. Johannes Albert Gehle (rechts) den Vorsitz der Ständigen Konferenz „Ärztliche Weiterbildung“ der Bundesärztekammer innehat.

Beschluss des 128. Ärztetags

Die ärztliche Weiterbildung soll schlanker werden