Kassen geben Rekordsumme für Prävention aus

BERLIN (ble). Die gesetzlichen Krankenkassen haben im vergangenen Jahr mit knapp 300 Millionen Euro mehr Geld für die Primärprävention und betriebliche Gesundheitsförderung ihrer Versicherten aufgewendet als jemals zuvor.

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Den Löwenanteil der Mittel in Höhe von 250 Millionen Euro gaben die Kassen laut ihrem am Donnerstag vorgestellten Präventionsbericht 2008 dabei erneut für marketingnahe Individualangebote wie Bewegungs- oder Ernährungskurse aus. Für die Gesundheitsförderung in Kitas, Schulen, Altenheimen oder Stadtteilen beliefen sich die Ausgaben indes trotz einer deutlichen Steigerung nur auf 17,6 Millionen Euro oder 35 Cent je Versichertem. Das Bundesgesundheitsministerium hatte dies erst vor kurzem scharf kritisiert http://(wirberichteten)" target="_blank">(wir berichteten).

Die Zahl der Teilnehmer an individuellen Kursangeboten stieg um 29 Prozent von 1,4 auf 1,9 Millionen Versicherte. Mit einer allgemeinen Teilnehmerquote von 77 Prozent interessierten sich wie in den Vorjahren überwiegend Frauen für diese Angebote, während die betriebliche Gesundheitsförderung vorzugsweise Männer erreichte.

An Kitas, Schulen, Altenheimen und in Stadtteilen zählten die Kassen 1165 Projekte in 13600 Einrichtungen (+ acht Prozent) sowie 3014 Projekte zur betrieblichen Gesundheitsförderung (+24 Prozent). In den Betrieben nahmen überwiegend Männer teil. Pro Versichertem beliefen sich die Ausgaben insgesamt auf 4,25 Euro. Erstmals erreichten die Kassen mit ihren Angeboten dabei nach eigener Schätzung über vier Millionen Menschen direkt.

Weitere 2,4 Millionen Menschen profitierten laut Präventionsbericht indirekt von den Präventionsangeboten - etwa durch allgemeine gesundheitliche Fortschritte im Betrieb infolge der Einsetzung so genannter Gesundheitszirkel. 2006 lag die geschätzte Zahl direkt erreichter Versicherter noch bei 3,4 Millionen.

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