1500 bis 4100 Euro
Kassenausgaben je Versichertem variieren gewaltig
Die Unterschiede zwischen den Krankenkassen in den Ausgaben je Versichertem sind riesig. Das zeigt ein aktuelles Bilanz-Rating der Kassen. Der Morbi-RSA schafft Ausgleich.
Veröffentlicht:BERLIN. Im Jahr 2017 haben die Krankenkassen insgesamt rund 217,8 Milliarden Euro für die Gesundheitsversorgung ihrer Versicherten ausgegeben. Doch die Kosten und Erträge der Krankenkassen je Versichertem wiesen extreme Unterschiede auf.
Das zeigt das dfg-Bilanz-Ranking, das der politische Hintergrunddienst „dfg - Dienst für Gesellschaftspolitik“ (dfg) jetzt vorgelegt hat.
Am „teuersten“ waren demnach die Versicherten im Osten und im Ruhrgebiet. Die auch in Brandenburg und Sachsen stark verbreitete Bochumer Knappschaft (KBS) hat durchschnittlich 4176,05 Euro je Versicherten aufgewendet, um diese gesundheitlich zu versorgen. Gefolgt von der AOK Sachsen-Anhalt und der AOK Nordost (vertreten in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern).
Große Unterschiede auch beim Morbi-RSA
Am anderen Ende der Skala waren unter anderem drei stark wachsende Betriebskrankenkassen platziert. Die schwäbische Metzinger BKK, die zum 1. Januar 2019 mit mhplus BKK fusioniert, wandte durchschnittlich 1520,55 Euro je Versichertem auf, gefolgt von der Debeka BKK (1624,33 Euro) und der EY BKK (1648,63 Euro) – also weniger als die Hälfte dessen, was im Osten und im Ruhrgebiet fällig wurde.
Ausgleich für diese großen Unterschiede schafft der morbiditätsbedingte Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA): Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds, die die Kassen für die Deckung ihrer Ausgaben erhalten, variieren ähnlich stark wie dieAusgaben selbst. Die Spreizung hier: Die Knappschaft (KBS) erhielt durchschnittlich 4189,18 Euro, die Debeka BKK nur 1671,62 Euro.
Für die Ergebnisse hat die Redaktion des dfg die Bilanzen der Krankenkassen für 2017 ausgewertet. Die Kassen sind verpflichtet, bis zum 30. November ihre Rechnungsergebnisse für das Vorjahr zu veröffentlichen. (ger)
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