MB-Hauptversammlung

Klinikärzte: Dokumentation nur, wenn die IT-Standards stimmen

Klinikärzte ärgern sich seit Jahren über zeitfressende Doppeleingaben. Dokumentationen, die bestimmte Vorgaben nicht erfüllen, sollen ausgesetzt werden, fordert der Marburger Bund.

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Essen. Für die Dokumentation medizinischer Daten im Gesundheitswesen soll der Gesetzgeber IT-Herstellern verbindliche Standards vorgeben. Das fordert der Marburger Bund. Jede Information, die nicht einem zeitlichen Wandel unterworfen sei, solle während eines Behandlungsfalles nur einmal eingegeben werden müssen, so die Delegierten der Hauptversammlung am Sonntag in Essen. Gesetzgeberische Vorgaben zur Qualitätssicherung dürften nur dann umgesetzt werden, wenn diese IT-Standards erfüllt seien. Dokumentationen, die diesen Standards nicht entsprächen, seien auszusetzen.

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Krankenhausinformations- und Praxisverwaltungssysteme müssten über geeignete, vom Hersteller zu erfüllende Maßnahmen so gestaltet sein, das Daten innerhalb des Systems ohne erneute Eingabe ausgetauscht werden können, heißt es in dem entsprechenden Beschluss der Hauptversammlung. „Ärztinnen und Ärzte sind sich bewusst, dass durch die Dokumentation von Daten eine wichtige Grundlage für Transparenz, Wissen und neue Erkenntnisse geschaffen wird. Wenn Dokumentation aber schlecht gemacht ist, wird sie zur Bürokratie“, heißt es in dem Beschluss.

Schlecht funktionierende IT-Systeme in Kliniken und Doppeleingaben wegen nicht kompatibler IT-Systeme sind seit Jahren ein großes Ärgernis für viele Klinikärzte und immer wieder Thema auf den Hauptversammlungen des MB. (chb)

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