Konsum von illegalen Drogen geht zurück

BERLIN (af/ddp). Immer weniger Deutsche nehmen illegale Drogen. Die Zahl der Erwachsenen, die bei Umfragen angibt, in den zurückliegenden 30 Tagen Drogen konsumiert zu haben, ist stark gesunken - seit 2003 von 3,9 auf 2,7 Prozent.

Veröffentlicht:

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Sabine Bätzing hat den Bericht der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht gestern in Berlin vorgestellt. Danach hat sich die Zahl der Jugendlichen, die angibt, bereits einmal Cannabis probiert zu haben, von 22 auf 13 Prozent im Jahr 2004 fast halbiert. Ein Grund dafür sei die erfolgreiche Tabakprävention.

Deutschland liege dabei im europäischen Mittelfeld, sagte der Direktor der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht in Lissabon, Wolfgang Götz. Ausnahme ist der Kokainkonsum. In der EU nehmen etwa vier Prozent der Bewohner, also zwölf Millionen Menschen, Kokain zu sich. In Deutschland sind es nur etwa 2,5 Prozent der erwachsenen Bevölkerung.

In der EU ist der Drogenkonsum auf einem historischen Höchststand. Mehr als ein Drittel der EU-Bewohner hat schon einmal Drogen genommen, etwa 70 Millionen davon Cannabis. Jährlich infizieren sich in der EU 3500 Menschen durch unsaubere Nadeln mit HIV.

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat indessen an Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) appelliert, zur Bekämpfung von Alkoholmissbrauch an den umstrittenen Testkäufen durch Jugendliche festzuhalten. Zu verstärkter Aufklärungs- und Präventionspolitik gehörten auch Testkäufe, um festzustellen, inwieweit Händler auch an Kinder und Jugendliche verbotswidrig Alkohol abgeben, sagte der Hauptgeschäftsführer des Städtebundes, Gerd Landsberg. Ursula von der Leyen trifft heute in Berlin mit Vertretern der Länder und Kommunen, von Verbänden und der Wirtschaft zusammen, um über wirksame Kontrollen des Jugendschutzes zu beraten.

Dabei geht es auch um den illegalen Verkauf von Zigaretten und Gewaltvideos an Jugendliche. Der Runde Tisch zum Jugendschutz war im Oktober vereinbart worden, nachdem von der Leyen einen Entwurf zum neuen Jugendschutzgesetz zurückziehen musste (wir berichteten).

Mehr zu Sucht und Drogen unter www.aerztezeitung.de

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Vertreterversammlung

KV Nordrhein ruft Schiedsamt wegen Honorarvolumen 2026 an

Das könnte Sie auch interessieren
Was die MS-Behandlung auszeichnet

© Suphansa Subruayying | iStock

Lebensqualität

Was die MS-Behandlung auszeichnet

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

© AscentXmedia | iStock

Lebensqualität

Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Prognostizierbares Therapieansprechen?

© Stockbyte | gettyimages (Symbolbild mit Fotomodellen)

Antidepressiva

Prognostizierbares Therapieansprechen?

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

© brizmaker | iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Depressionsscreening

Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Suchtmedizin: ein spannendes und vielfältiges Betätigungsfeld

© Springer Medizin Verlag GmbH

Suchtmedizin: ein spannendes und vielfältiges Betätigungsfeld

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Hexal AG, Holzkirchen
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

5 Kriterien der Charité

ME/CFS-Diagnose: So gehen Sie in der Hausarztpraxis vor

Neuer Verschlüsselungsalgorithmus in der TI

gematik verlängert Frist für Austausch der E-Arztausweise

Lesetipps
Vier mittelalte Frauen laufen gemeinsam über eine Wiese und lachen.

© Monkey Business / stock.adobe.com

Wechseljahre

5 Mythen rund um die Perimenopause: Eine Gynäkologin klärt auf

Eine Frau hält sich den schmerzenden Nacken fest

© Kay Abrahams / peopleimages.com / stock.adobe.com

Neue Therapieoptionen

Fibromyalgie: Was bringen Apps, TENS und Cannabis?