Schleswig-Holstein

Kooperation klappt auf vielen Ebenen

Die TK lobt neue Formen der Zusammenarbeit. Die Telemedizin aber sei noch ein Mauerblümchen.

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KIEL. Mit vielen Modellen erproben die Akteure im Norden neue Formen der Zusammenarbeit für die ambulante Versorgung. Nach Ansicht der Techniker Kasse (TK) sind Ärzte und ihre Institutionen zwar auf einem guten Weg - entschlossener müssten sie aber die Möglichkeiten der Telematik nutzen.

Insbesondere bei der Übertragung von Daten, aber auch bei der Nutzung von medizinischen Apps oder von Video-Sprechstunden könnten die Ärzte nach Vorstellungen von Dr. Johann Brunkhorst noch effektiver zusammenarbeiten. Der Leiter der TK-Landesvertretung fordert außerdem einen intensiveren Einsatz von nicht-ärztlichen Praxisassistenten und flexiblere Arbeitsstrukturen, um die Bedürfnisse jüngerer Ärzte stärker berücksichtigen zu können.

Zufrieden ist Brunkhorst mit den Modellen, mit denen im Land neue Kooperationsformen erprobt werden. Als Beispiele nennt er:

- das noch im Aufbau befindliche Integrierte Versorgungszentrum (IVZ) Brunsbüttel am Westküstenklinikum: Es gilt als Prototyp für die Verzahnung der Versorgungsebenen. Neben einer basisklinischen Versorgung sollen niedergelassene Fachärzte Spezialsprechstunden in der Klinik einrichten.

- das Ärztezentrum in kommunaler Trägerschaft in Büsum: Dort übernimmt die Gemeinde das wirtschaftliche Risiko eines Ärztezentrums ausschließlich mit angestellten Ärzten und lässt das Management durch die Ärztegenossenschaft Nord erbringen.

- die 239 Zweigpraxen von niedergelassenen Ärzten, mit denen die Praxisinhaber zu einer wohnortnahen Versorgung beitragen: 79 Zweigpraxen werden in ländlichen Regionen betrieben. Überwiegend sind es Fachärzte, die auf Zweigpraxen setzen: 182 Filialen haben sie gegründet, Hausärzte nur 57.

 - regionale Praxisnetze, die sich in den vergangenen Jahren professionalisiert haben: Nach TK-Ansicht wäre es sinnvoll, wenn der Gesetzgeber ihnen den Leistungserbringerstatus erteilt. Auch der Dachverband der Praxisnetze in Schleswig-Holstein fordert dies. So könnten Netze eine noch aktivere Rolle in der Versorgungslandschaft spielen. (di)

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