Orthopäden und Chirurgen

"Kürzung der DRGs wird Folgen haben"

Veröffentlicht:

BERLIN. Die Senkung der Fallpauschalen für Hüft-Total-Endoprothesen und viele Maßnahmen der Wirbelsäulentherapie könnte fatale Folgen haben. Davon geht die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie- und Unfallchirurgie (DGOU) aus. Zudem konterkarierten die Kürzungen Ziele des Krankenhausstrukturgesetzes (KHSG).

Das zu Jahresbeginn in Kraft getretene Gesetz sollte die Spezialisierung von Kliniken und somit die Qualität der Patientenversorgung fördern, so die DGOU. Nun trete das Gegenteil ein. Vor allem spezialisierte Fachkliniken für Orthopädie und Unfallchirurgie mit einem hohen Qualitätsniveau und Therapiekonzepten für schwierige Fälle würden mit der Abwertung empfindlich getroffen, heißt es.

So erhielten Kliniken für eine einfach Hüft-Total- Endoprothese 5,75 Prozent weniger vergütet als bisher. Für 2018 sei eine weitere Abwertung vorgesehen. Daraus folge: Krankenhäuser müssten die Kosten der Liegezeiten, der Implantate und der Sachkosten senken sowie das Operationsangebot einschränken.

"Mit der zukünftigen Kürzung sind insbesondere spezialisierte Kliniken gezwungen, preiswerte Implantate auszuwählen. Mit einer geringeren Qualität der Implantate sinkt auch deren Verweildauer im Körper. In letzter Konsequenz könnte das in zehn Jahren eine erhöhte Rate an Revisions-Operationen zur Folge haben", heißt es in der Stellungnahme der DGOU.

Die Abwertung der entsprechenden DRGs durch die Selbstverwaltungspartner resultiert aus dem Verdacht, nicht medizinisch, sondern auch wirtschaftlich begründbarer Fallzahlsteigerungen. Fakt sei jedoch, dass die endoprothetischen Fallzahlen seit 2009 stabil blieben, so die DGOU. (eb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Roboter-assistiertes Operieren: von Pionieren lernen

© 2024 Intuitive Surgical Operations Inc.

Operationstechnik

Roboter-assistiertes Operieren: von Pionieren lernen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Intuitive Surgical Deutschland GmbH, Freiburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung

Lesetipps
Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren

Patient mit Hypoglykämie, der seinen Blutzuckerspiegel mit einem kontinuierlichen Blutzuckermesssensor und einer Smartphone-App überwacht.

© martenaba / stock.adobe.com

Trotz Schulung

Die wenigsten Diabetes-Patienten reagieren adäquat auf Hypoglykämie